Es sind vielmehr die USA selbst, die eine feindliche „Einheitsfront“ geschaffen haben. Vom US-Außenminister bis zum Verteidigungsminister und seinem nationalen Sicherheitsberater haben hochrangige US-Beamte China öffentlich verleumdet und den Westen und die asiatisch-pazifischen Länder dazu gedrängt, sich auf die Seite der USA zu stellen, um China zu konfrontieren. Pottingers jüngste Äußerungen sind nichts anderes als Propaganda für diese „antichinesische Einheitsfront". Im Gegensatz dazu hat China niemals ähnliche Anstrengungen unternommen, um eine anti-amerikanische oder anti-westliche Einheitsfront zu bilden.

Die USA wurden entlarvt, als sie vor zehn Jahren mit einem Überwachungsprogramm namens PRISM begannen, die Kommunikation zwischen europäischen führenden Politikern auszuspionieren. In den letzten Jahren haben die USA ihre Bemühungen intensiviert, jede Person zu überwachen, an der sie interessiert sind.

Die China-Politik der USA scheint durch einige China-Kenner (sogenannte „China hands“: ab den 1940ern wurden so vor allem amerikanische Diplomaten und Journalisten mit China-Expertise bezeichnet) getäuscht worden zu sein, die China aus einer extrem voreingenommenen Perspektive betrachten. Sie übersehen dabei aber die grundlegende Tatsache, dass China ein großes Land ist, das sich der friedlichen Entwicklung verschrieben hat und eine aufrichtige Zusammenarbeit fördert, um den Antagonismus zu ersetzen. Die China-Kenner haben weit hergeholte Szenarien entwickelt, um eine Konfrontation zwischen den USA und China herbeizuführen. Auf diese Weise sind sie zu Zerstörern des Weltfriedens geworden, die letztendlich auch von der Geschichte dafür verschmäht werden.

Pottinger behauptete, US-Präsident Donald Trumps Außenpolitik gegenüber China werde von einem tief verwurzelten Prinzip der Aufrichtigkeit geleitet. Diese klare Aussage zeigt, dass Trump China die Schuld geben wird, aus welchem Grund und auf welche Weise auch immer er will.

Die Beziehungen zwischen zwei Ländern sind unmittelbar mit den Interessen ihrer Völker verbunden: Wäre es da nicht besser, die im diplomatischen Dialog verwendeten Formulierungen sorgfältig zu überlegen und sich gegebenenfalls einzuschränken?

Washington, das zuvor stets das Zentrum der Weltpolitik bildete, wird mehr und mehr von Trugschlüssen geleitet.

Das ist die Tragödie unserer Zeit.