CIIE 2020
China setzt starke Zeichen weiterer Öffnung und erfolgreicher Eindämmung der Pandemie Exklusiv
Der Erfolg des Projektes CIIE zeigt sich aber auch daran, dass die Ergebnisse von 2018 bei der Auflage von 2019 noch weiter übertroffen wurden, alleine der Umsatz steigerte sich um mehr als 20 Prozent. Und diesmal waren es mehr als 3800 Aussteller aus über 181 Ländern, Regionen und internationalen Organisationen einfanden, dazu mehr als 500.000 Besucher. Staatspräsident Xi unterstrich erneut die Philosophie der CIIE als Ausdruck der Globalisierung: Er erinnerte an die Kraft und Stetigkeit der großen Flüsse der Welt wie Jangtse, Nil, Amazonas oder Donau– weltweit gehe es darum, die Hand des Anderen zu ergreifen statt auszuschlagen, Mauern niederzureißen statt zu errichten.
Vor diesem historischen Hintergrund, aber auch mit dem Blick auf die pandemische Lage wird es verständlich, dass die Durchführung der 3. CIIE solche Begeisterung hervorgerufen hat, ja, die Ausstellungsfläche der Veranstaltung sogar von 300.000 Quadratmetern im letzten Jahr auf nun 360.000 Quadratmeter erweitert wurde und nun sechs Ausstellungsbereiche - Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte, Autos, Ausrüstung, Konsumgüter, Gesundheit und Dienstleistungen - umfasst. Die Organisatoren haben wie gewohnt sehr gewissenhaft bei der Vorbereitung gearbeitet. Das gilt gerade auch mit Blick auf die pandemische Lage. Hier wurde eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit der Expo trotz der COVID-19-Pandemie zu gewährleisten: darunter ein übergreifender Seuchenpräventionsplan. Was die exponatbezogene Vorbereitung betrifft, erlauben Sie mir als Deutschem eine kleine Randbemerkung: Mit Genugtuung habe ich gelesen, dass gewissermaßen die Endphase der Vorbereitungen damit begann, dass am 23. Oktober das erste Exponat der 3. CIIE im Nationalen Ausstellungszentrum (Shanghai) eintraf, „die riesige Straßenfertigungsmaschine des deutschen Unternehmens Wirtgen Group Typ W380CR“.
Die Begeisterung hat ihren Niederschlag in einer kaum noch überschaubaren Anzahl weltweiter lobender Stellungnahmen gefunden. Nur einige wenige Beispiele:
Von politischer Seite wies der französische Botschafter in China, Laurent Bili, darauf hin, dass die Zahl der teilnehmenden bekannten französischen Unternehmen weiter gewachsen sei. Zu der Entwicklung der chinesischen Wirtschaft und des chinesischen Marktes betonte er, dass sich die chinesische Wirtschaft nach der COVID-19-Epidemie rasch erholt habe, was eine gute Nachricht für China, die EU und Frankreich sei.
Von wirtschaftlicher Seite warb etwa der Chef der italienisch-chinesischen Handelskammer (CICC), Marco Bettin, gegenüber den italienischen Unternehmen dringend für eine Teilnahme und unterstrich, dass die wirtschaftliche Erholung Chinas im Zuge der COVID-19-Pandemie „derzeit ein unglaubliches Niveau erreicht hat“. Und aus deutscher Sicht bemerkte BMW-China-Chef Jochen Goller kürzlich in einem Interview : „Das diesjährige Ereignis ist wegen der Pandemie von besonderer Bedeutung. China war das erste Land unter den großen Volkswirtschaften der Welt, das die Pandemie erfolgreich bekämpfte. Dank dessen erholt sich auch unser Geschäft in China schnell.“
Aus wissenschaftlicher Sicht auf den Punkt gebracht hat es schließlich Professor Gu Qingyang von der Lee Kuan Yew School of Public Policy der National Universität von Singapur: Nach den Schäden für die internationalen Lieferketten und dem Aufkeimen von Protektionismus aufgrund der Pandemie setze die 3. CIIE ein Zeichen der Hoffnung und des Vertrauens für die Wirtschaft der Welt.
Der Autor, Dr. jur. Michael Borchmann, ist Ministerialdirigent a.D. (Land Hessen), Mitglied des Justizprüfungsamtes Hessen a.D. und Senior Adviser der China International Investment Promotion Agency (CIIPA). Die Meinung des Autors spiegelt die Position unserer Webseite nicht notwendigerweise wider.