Bei den waghalsigen Manövern der Ski- und Snowboard-Athleten bei den Olympischen Winterspielen besteht natürlich immer auch die Gefahr von schweren Verletzungen. Um in diesem Fall sofort reagieren zu können, wurde in den letzten Jahren ein spezielles chinesisches Ski-Ärzteteam akribisch vorbereitet.

Der alpine Skisport gilt als eine der gefährlichsten Sportarten bei den Olympischen Winterspielen. Diese Disziplin weist nicht nur die höchste Verletzungsrate unter allen Wintersportarten auf, sondern stellt auch für die medizinischen Rettungsteams die größte Herausforderung dar. Neben den Athleten erfährt in diesem Wettkampfsport daher auch Chinas erstes Team von Ski-Ärzten große Aufmerksamkeit.

Im Falle eines Unfalls müssen die Ski-Ärzte innerhalb von nur vier Minuten mit einer zehn Kilogramm schweren medizinischen Tasche vor Ort sein, die Verletzungen versorgen und den verletzten Athleten innerhalb von 15 Minuten von der Piste bringen. Die größte Herausforderung für die Ärzte im alpinen Skisport besteht laut Medienberichten nicht nur darin, auf professionellen Bergstrecken mit einem Gefälle von etwa 70 Grad zu fahren, sondern auch auf glatten Strecken präzise zu stoppen.

Guo Qi, stellvertretender medizinischer Leiter des Ski-Ärzteteams, erklärte in einem Interview mit CCTV, dass die Ärzte einige Medikamente im Voraus entnehmen und sie in ihre eng anliegenden Jacken einschließen müssen, um mit ihrer eigenen Körpertemperatur zu verhindern, dass die Medikamente bei den extremen Wetterbedingungen einfrieren. Laut Guo trainieren die chinesischen Ski-Ärzte bereits seit vier Wintersaisons jeweils vier Wochen lang täglich sechs Stunden lang diese intensiven körperlichen und geistigen Aufgaben.

Bai Peng, Mitglied des Ärzteteams für alpinen Skisport und Anästhesist am Dritten Krankenhaus der Peking-Universität, berichtete, dass die Temperatur während des Wettkampfs in der Regel -20 oder -30 Grad Celsius betrage und die Skihandschuhe während des Kontrollprozesses trotz dieser Minusgrade ausgezogen werden müssten. Innerhalb von nur einer Minute würden die Menschen sich aufgrund des extremen Wetters in der Regel benommen fühlen und ihre Wahrnehmungsfähigkeit verlieren, was eine große Herausforderung für die Rettung darstelle.

Fünf Ski-Ärzte des Krankenhauses sind für „Beijing 2022“ im Einsatz - drei in Yanqing und zwei in Chongli. Das alpine Ärzteteam hatte 2018 fast 40 Ski-Ärzte in ganz China ausgewählt.

Che Lu, Mitglied des medizinischen Betreuungsteams für den alpinen Skisport bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Beijing, sagte, dass die Trainingsintensität in den letzten vier Jahren sehr hoch gewesen sei, da sie sich zunächst an den eisigen, speziell für den alpinen Skisport präparierten Schnee gewöhnen musste und auf den steilen Pisten nicht ausrutschen durfte. Um für diese Aufgabe, die ein hohes Maß an körperlicher Fitness erfordert, gerüstet zu sein, trainiert sie auch außerhalb der Schneesaison mehr als dreimal pro Woche, damit ihre Belastbarkeit, Muskelkraft und Reaktionsgeschwindigkeit auf einem hohen Niveau bleiben.

Tian Jialu, ein weiteres Mitglied der Gruppe, sagte ebenfalls, dass sie seit Dezember 2018 mit schweren Erste-Hilfe-Taschen auf steilen Hängen fahren und das An- und Ablegen der Skier üben würden. Nach mehr als drei Jahren Allround-Training können die Ski-Ärzte mittlerweile einen 15 Kilogramm schweren Erste-Hilfe-Koffer tragen und problemlos auf verschiedenen Pisten fahren. 

Das medizinische Unterstützungsteam ist ein internationales Team, das aus ausländischen und chinesischen Ski-Ärzten, ausländischen und chinesischen Patrouillenmitgliedern, chinesischen medizinischen Stationen und einem chinesischen Hubschrauber-Rettungsteam besteht.