China will Euroanteil an Devisenreserven erhöhen

Vor dem Hintergrund der Stabilität des Wirtschaftswachstums in der Europäischen Union und des Wertes der europäischen Währung will China den Euroanteil an seinen Devisenreserven erhöhen, teilte Wu Xiaoling, stellvertretende Gouverneurin der chinesischen Zentralbank, mit.

China habe aber keine Pläne, den Anteil der US-Dollar Bestände an seinen Devisenreserven zu reduzieren, erklärte Wu auf einem Wirtschaftsforum in Brüssel gegenüber der Oriental Morning Post weiter.

Die chinesischen Devisenreserven haben Ende März einen Wert von 1,2 Billionen US-Dollar erreicht. Es wird geschätzt, dass rund 70 Prozent der Reserven aus US-Dollar bestehen, insbesondere aus US-Staatsanleihen.

Um etwas gegen das Ungleichgewicht in der Handelsbilanz mit den westlichen Industrienationen zu unternehmen, könnte China Maßnahmen zur Ankurbelung der Inlandsnachfrage und zur Flexibilisierung der chinesischen Währung ergreifen.

"Wenn wir das Problem des unausgeglichenen Handels lösen wollen, werden wir zuerst die Flexibilität des Yuan-Wechselkurses erhöhen. Aber das wird nicht der Hauptansatz sein", sagte Wu. Es sei für China wichtiger, durch die Verbesserung der sozialen Netze die Einkommen seiner Bevölkerung zu erhöhen und den inländischen Konsum zu fördern.

China werde nicht auf Druck von Außen nachgeben und die Aufwertung des Yuan beschleunigen.

Wenn die Reform des Wechselkurses der chinesischen Währung reibungslos verläuft, dann werde der Yuan weiter aufgewertet, sagte Wu. Würde die chinesische Wirtschaft aber in Probleme geraten und die Reformen des Wechselkurses stagnieren, riskiere die chinesische Währung eine Abwertung.

Zur Situation am chinesischen Aktienmarkt sagte Wu, er wachse zu schnell und die Behörden hofften, ihn stabiler entwickeln zu können. "Wenn der Aktienmarkt nicht problemlos funktioniert, dann wird das Vertrauen der Investoren gestört und ihre Investitionen werden beeinflusst."

Im Jahr 2006 hatte der Shanghaier Leitindex um 130 Prozent zugelegt und in diesem Jahr ist er bereits um über 60 Prozent gestiegen. Mitte letzter Woche fiel er allerdings in folge einer Anhebung der Stempelsteuer von 0,1 auf 0,3 Prozent um 6,5 Prozent.

(China.org.cn, China Daily, 4. Juni 2007)