Binnenland und Hong Kong verstärken wirtschaftliche Zusammenarbeit

Als weltbekanntes Zentrum für Finanz, Handel und Schifffahrt ist die chinesische Sonderverwaltungszone Hong Kong gut geeignet, die Wirtschaft auf dem chinesischen Festland wertvoll zu ergänzen. Die Zusammenarbeit basiert auf einer soliden Grundlage und besteht seit langem und hat sich insbesondere in den seit der Rückkehr Hong Kongs zu China vergangenen zehn Jahren gefestigt.

In Hong Kong fand unlängst ein Wirtschaftstreffen statt. Vertreter aus den chinesischen Provinzen Jiangxi, Hubei und Guizhou haben daran teilgenommen, um für ihre jeweiligen Standorte zu werben. Zhou Wuchang ist Amtsleiter für Investitionsförderung der Stadt Anshun in der südwestchinesischen Provinz Guizhou. Es war das erste Mal, dass die Stadt Anshun an einer derartigen Werbeveranstaltung in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hong Kong teilnahm. Doch gleich die erste Teilnahme erwies sich als äußerst erfolgreich. Insgesamt 18 Kooperationsprojekte konnten mit Hong Konger Unternehmen abgeschlossen werden. Die gesamten Investitionen betragen 2,7 Milliarden Yuan (264 Millionen Euro) und werden vor allem in Telekommunikation, Verkehr, Transport und Bergbau fließen.

"Es ist zwar unsere erste Teilnahme an dieser Werbetour, aber wir sind sehr zufrieden, denn wir haben gut angefangen. Wir werden wieder zu derartigen Werbeveranstaltungen nach Hong Kong kommen. In Anshun verfügen wir über viele Ressourcen. Beispielsweise haben wir eine preiswerte Stromversorgung und reiche Kohlevorkommen. Hong Konger Unternehmen hingegen besitzen Kapital und fortschrittliche Technologien. Beide Seiten können sich also gegenseitig optimal ergänzen."

Zhou Wuchang sagt, Anshun habe einen großen Markt und ausreichende Arbeitskräfte und biete der Wirtschaft der chinesischen Sonderverwaltungszone Hong Kong deswegen großen Entwicklungsraum. Viele Hong Konger Unternehmen haben bereits ins chinesische Festland investiert und damit große Geschäftschancen erhalten. Allein im boomenden Perlfluss-Delta in der südchinesischen Provinz Guangdong arbeiten derzeit 15 Millionen Menschen in verschiedenen dort ansässigen Hong Konger Industrieunternehmen. Das sind mehr als die doppelte Einwohnerzahl der chinesischen Sonderverwaltungszone Hong Kong.

Ye Jiequan ist ein Vertreter des Hong Konger Industrieverbands. Er sagt: "Die Werbetour für Standorte im chinesischen Festland hat vielen Hong Konger Unternehmen Entwicklungschancen aufgezeigt. Sie erkennen dadurch weitere günstige Investitionsmöglichkeiten."

Die Vorteile, die das chinesische Festland aufweist, bestehen jedoch nicht nur aus Marktpotential und Ressourcen. Auch die Fülle an Fachkräften garantiert eine nachhaltige Entwicklung der chinesischen Sonderverwaltungszone Hong Kong. Der stetige Wandel von einem Standort der Verarbeitungsindustrie zu einer Dienstleistungsgesellschaft hat das Wachstum der Hong Konger Wirtschaft in den vergangenen mehr als 20 Jahren stark gefördert. Um den wirtschaftlichen Aufschwung aufrechterhalten zu können, steht Hong Kong derzeit vor einem weiteren Strukturwandel: Hong Kong strebt die Entwicklung einer wissensbasierten Wirtschaft an. Henry Tang, Leiter des Hong Konger Finanzamts, sieht deswegen die Notwendigkeit, die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit mit dem chinesischen Festland zu verstärken:


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