China sollte Private Equity Funds ausbauen |
Die Bedingungen in China seien reif, um Fonds für außerbörsliche Unternehmensbeteiligungen auszubauen, meint Liu Hongru (77), stellvertretener Vorsitzender des Wirtschaftskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV). "Ich glaube, dass die Nachfrage und die Bedingungen in China für die Entwicklung von Private Equity Fonds geschaffen sind", erklärte Liu, der zwischen 1992 und 1995 Vorsitzender der chinesischen Börsenaufsicht war, auf einem Forum zu Privat Equity Fonds im ostchinesischen Xiamen. Die Gesetzgebung sei mit der Überarbeitung und Neueinführung einer Reihe von Gesetzen und Regulierungen, darunter zum Beispiel das Unternehmensrecht, das Wertpapierrecht sowie die provisorischen Maßnahmen zu Investitionen und Unternehmensverwaltung, verbessert worden. Dies habe geholfen, für die Ausweitung von Private Equity Fonds in China eine rechtliche Grundlage zu legen, argumentiert Liu. Der Kapitalmarkt des Landes sei verbessert, die Abläufe seien standardisierter und die Reform der geteilten Eigentumsstruktur sei beendet worden. Dadurch sei es möglich, sämtliche Aktien notierter Unternehmen auf dem Sekundärmarkt zu handeln. Gemeinsam mit der schnellen Expansion des chinesischen Kapitalmarktes in den letzten Jahren, seien durch die Investitionsaussichten zahlreiche internationale Private Equity Fonds nach China gekommen, wodurch eine Reihe von chinesischen Unternehmen profitiert habe, sagte Liu. Chen Zongsheng, Leiter der Vorbereitungsgruppe für den Bohai Industry Investment Fonds unterstützte Lius Position, betonte aber, dass sich die Expansion der Private Equity Fonds in China sechs großen Problemen gegenübersehe. Chen betonte die Verzögerung der Formulierung und Umsetzung des Gesetzes für Unternehmenspartnerschaften, das zwar im letzten Jahr vom Ständigen Ausschuss des Nationalen Volkskongresses angenommen worden war, aber erst am 1. Juni dieses Jahres in Kraft getreten sei. Weitere Probleme gebe es in Hinsicht auf die Beschränkungen der Teilnahme von ausländischen Investoren an Partnerschaftsorganisationen, an der Verwaltung von Devisenüberweisungen nach China und dem Fehlen an Erfahrung bei den chinesischen Fondsverwaltungen. Außerdem betonte Chen die Sorgen der staatseigenen Unternehmen in Hinsicht auf eine Beteiligung durch Private Equity Fonds, den negativen Einfluss durch das strenge Registrierungs- und Genehmigungssystem für Private Equtiy Fonds und das Problem illegaler Kapitalaufnahmen. "Die Entwicklung von Private Equtiy Fonds in China werde noch schneller als erwartet verlaufen, wenn diese Barrieren entfernt werden", sagte Chen weiter. Der Bohai Industry Investment Fonds, der erste seiner Art in China, wurde am 30. Dezember vergangenen Jahres mit einem Startkapital von sechs Milliarden Yuan (600 Millionen US-Dollar) in Tianjin gegründet. Der Fonds will innerhalb von 15 Jahren 20 Milliarden Yuan (2 Milliarden Euro) Kapital erreichen und kleinen modernen Unternehmen aus den Bereichen Herstellung und Hochtechnologie Finanzierungsmöglichkeiten bieten. Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte die Universität Xiamen gemeinsam mit zwei anderen Organisationen eine Studie über Private Equity Fonds in China. Laut der Studie sind im vergangenen Jahr auf dem chinesischen Festland internationale Private Equity Fonds an 129 Investitionen mit einem Gesamtwert von 12,97 Milliarden US-Dollar beteiligt gewesen. Asiatische Fonds hätten im ersten Quartal des Jahres insgesamt 7,56 Milliarden US-Dollar in China investiert, eine Zunahme um 329,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der in Xiamen abgehaltene Gipfel zu Private Equity Fonds diente als Auftakt zur 11. China International Fair for Investment and Trade, die am 8. September in Xiamen beginnt. (China.org.cn, Xinhua, 7. September 2007) |