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17. 06. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Swaran Singh, Professor für Diplomatie und Abrüstung der Jawaharlal Nehru Universität in Neu Delhi, glaubt, dass die BRIC-Länder (Brasilien, Russland, Indien und China) für eine neue Art von großen Wirtschaftsmächten stehen, auch wenn diese vier Länder immer noch mit Armut, Arbeitslosigkeit und anderen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen zu kämpfen haben.
"Die derzeitige weltweite Wirtschaftskrise ist das erste Mal in der Geschichte, dass die sogenannten großen Wirtschaftsmächte von den Emerging Markets (wie BRIC) abhängig sind, damit sie die Welt vor einer noch nie da gewesenen Talfahrt bewahren", sagte Singh, der auch Präsident der Gesellschaft Asiatischer Wissenschaften(Abteilung Südasien) in Neu Delhi ist.
"Es ist wichtig, dass die BRIC-Länder Vorbilder sind, da ihre Länder immer noch in einer beeindruckenden Geschwindigkeit wachsen. Sie müssen noch nicht einmal eine Rezession oder auch nur eine wirtschaftliche Abkühlung befürchten, obwohl sie auch ihre eigenen Probleme haben", sagte Singh in einem E-Mail Interview mit der Tageszeitung "China Daily".
Er betonte, dass die vier Länder mehr und mehr zu Hauptakteuren bei G20-Verhandlungen werden, zumal G20 das neue richtungsgebende Forum für weltweite wirtschaftliche Entscheidungen geworden ist.
Die Bretton Woods Institutionen – Weltbank und Internationaler Währungsfonds – akzeptieren seit 1993 die Methode der Kaufkraftparität. Demnach ist China heute die zweitgrößte Weltwirtschaftsnation.
Als Russland der G7 im Jahr 1997 beitrat, wurden daraus G8, acht führende Weltwirtschaftsnationen. Der "Heiligendamm Prozess", eine Initiative aus dem Jahr 2007 hat einen Dialog auf höchster Ebene zwischen den G8 Ländern und den fünf wichtigsten Engwicklungsländern, bekannt als die "+5 Länder", China, Mexiko, Indien, Brasilien und Südafrika, ermöglicht.
"All das deutet klar auf einen Reihenfolgenwechsel in der Rangliste der Weltwirtschaftsmächte hin", sagte Singh. "Der Erfolg der BRIC-Gemeinschaft und ihrer Länder, beginnt heutzutage nicht nur die Art und Weise von Entscheidungen und Regelungen der großen Wirtschaftsmächte zu beeinflussen, sondern auch sehr theoretische und konzeptionelle Fundamente der wirtschaftlichen Disziplin."
"Der Status einer großen Wirtschaftsnation hängt nicht länger vom Pro-Kopf-Einkommen alleine ab", sagte er. "BRIC sind mehr als nur die vier größten Entwicklungsländer. Ihre Zusammentreffen hätten nicht überlebt, wenn sie nicht die gleichen Probleme, Werte und Zukunftsvorstellungen hätten. Ihr Einverständnis zum Multilateralismus (im Gegensatz zum Multipolarismus), zum Dialog (im Gegensatz zu Zwang), zu Normen und Institutionen (im Gegensatz zu Einschüchterungen und Kartellbildung) bleiben ihre starke verbindende Kraft."
Ihre kontinuierliche wirtschaftliche Weiterentwicklung in Krisenzeiten "gibt ihrer Politik einen positiven Impuls. Die derzeitige Weltwirtschaftskrise hat einzigartigen Stärken der BRIC in der freien Wirtschaft zum Vorschein gebracht: Einschränkungen und staatliche Regulierungen, die nachgeahmt werden müssen in einer Welt in der Staatsbesitz und das Modell der freien Marktwirtschaft jegliche Glaubwürdigkeit verloren haben."
"Aufgrund ihres gegenseitigen Vertrauens und Verständnisses und weil sie weiterhin das wirtschaftliche Wohlergehen ihrer Länder verbessern wollen, haben sich die BRIC-Länder dazu verpflichtet, weiterhin wichtige Akteure bei weltwirtschaftlichen Entscheidungen zu sein."
"Die konventionellen großen Wirtschaftsmächte können es sich nicht mehr aussuchen, ob sie den BRIC-Ländern den Rücken stärken und ob sie sie in ihren Kreis hineinwählen. Sie können es sich vielleicht leisten, die BRIC-Staaten zu ignorieren, aber nur zu ihrem eigenen Schaden. Die Anerkennung von BRIC ist Beweis genug, dass die großen Wirtschaftsmächte diese Änderung sowie BRICs Nutzen für den globalen Frieden und Wohlstand verstanden haben", sagte er.
Quelle: China Daily
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