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| 09. 07. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Selbst wenn Chinas BIP das von Japan übersteigt, ist Japan der Volksrepublik noch immer weit voraus, was die ökonomische und soziale Entwicklung anbelangt.

Der globalen Wirtschaftslandschaft könnte dieses Jahr eine weitere dramatische Änderung bevorstehen, falls China seinen Nachbarn Japan als zweitgrößte Volkswirtschaft innerhalb der nächsten Monate überholt. Doch wenn dies geschehen soll, muss China dieses Jahr um 6 bis 8 Prozent wachsen, während Japans Wirtschaft weiterhin schrumpfen müsste. Letztes Jahr betrug Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) 3 Billionen Euro, währen Japan Güter im Wert von rund 3,5 Billionen Euro produzierte. Und selbst wenn China Japan gemessen am BIP überholen würde, so gibt es zwischen den beiden Volkswirtschaften noch immer riesige quantitative und qualitative Unterschiede. Der Erste ist das Ausmaß, wie stark die Bevölkerung vom Wirtschaftswachstum profitiert. Die Zahlen des Internationalen Währungsfonds zeigen, dass Japans BIP pro Kopf nach Kaufkraftparitäten letztes Jahr 24.357 Euro betrug, was weltweit Platz 24 entspricht. In China betrug diese Zahl aber nur 4258 Euro, was weltweit Platz 99 ist.
Um das Ausmaß zu messen, wie stark die beiden Völker profitiert haben, haben wir auch die Einkommensverteilung der beiden Länder berücksichtigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Japan damit, eine egalitäre Gesellschaft zu errichten, und hatte einst eine "100 Millionen Menschen große Mittelklasse". Dies war, als alle Japanerinnen und Japaner glaubten, dass ihr Einkommen dem Mittelklasseniveau entspräche. Japan war auch das erste asiatische Land, das eine flächendeckende Gesundheitsversorgung errichtet hatte. Eine Umfrage der Asiatischen Entwicklungsbank aus dem Jahr 2007 zeigte, dass Japans Gini-Koeffizient bei 0,24 lag und damit das einzige asiatische Land unter 0,3 war. Chinas Gini-Koeffizient betrug 0,48, was stark über der Alarmmarke von 0,4 ist. Der Human Development Index (HDI) der UN-Entwicklungshilfe, welcher eine Kombination zwischen Lebenserwartung, Alphabetisierungsrate, Bildungsqualität und Prokopfeinkommen misst, ist vielleicht ein besserer Indikator als das Prokopfeinkommen alleine, wenn man die ökonomische und soziale Entwicklung oder die Lebensqualität in einem Land messen will. Gemäß dem Entwicklungsbericht 2007/08 belegte Japans HDI den weltweit 8. Platz, was ebenfalls stark vor Chinas 81. Platz liegt.
Umweltprobleme. Die Volksrepublik ist auch in Sachen Umweltschutz noch weit hinter Japan. Die Japaner leben in einer viel saubereren Umwelt als die Chinesen. Beispielsweise ist die Luftqualität in den meisten japanischen Städten besser als in Chinesischen. Etwa zwei Drittel der japanischen Landfläche sind mit Wald bedeckt, einem der größten Anteile der Welt. Japans Umweltindustrie hat sich ebenfalls rasch entwickelt und erzeugt 275 Milliarden Euro des weltweit 430 Milliarden Euro großen Marktes. Der US-Markt trägt zum Vergleich 70 Milliarden Euro dazu bei, der Chinesische bloß 14 Milliarden. In den 80er Jahren bewunderten die Chinesen Japans grelle Städte, Wolkenkratzer und die Popularität von Haushaltsgeräten. Im 21. Jahrhundert bewundern sie die saubere Umwelt des Landes am meisten. Die Verschmutzung in China zerstört etwa 13 Prozent des Bruttoinlandsproduktes des Landes und ist inzwischen so schlimm, dass sie die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet. Sechzehn der Zwanzig dreckigsten Städte der Welt befinden sich in China und 400 Millionen Stadtchinesen atmen täglich verdreckte Luft. Die riesige Fläche von 2,67 Millionen Quadratkilometer oder 27,9 Prozent der ländlichen Gebiete der Volksrepublik sind von der Versteppung bedroht, 3,56 Millionen Quadratkilometer oder 37 Prozent von Erosion.
Der dritte große Unterschied zwischen den beiden Ländern ist die Nutzung der Wissenschaft zur Erhöhung der Produktivität. Wissenschaft und Technologie macht fast 70 Prozent des japanischen Wirtschaftswachstums aus, während dies in China nur 39 Prozent sind. Japan gibt 3,5 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes für Forschung und Entwicklung aus, China bloß 1,3 Prozent. Japans Abhängigkeit von ausländischer Technologie ist unter 30 Prozent, während dies in China über 50 Prozent sind. Daneben liegt die Arbeitsproduktivität eines durchschnittlichen Chinesen bei einem Sechsundzwanzigstel oder 3,8 von der eines Japaners. Seit den 80er Jahren folgt China Japans Spuren, um die "Werkbank der Welt" zu werden. Während Japan als "Werkbank der Welt" aber die hochwertigen Industrieprodukte für sich in der internationalen Arbeitsteilung sichern konnten, produziert China hauptsächlich den billigen Rest. Hinzukommt, dass Japan drei Viertel der 32 wichtigen neuen Technologieprodukte produziert, während der Rest aus den USA und Europa stammt.
Quelle: China Daily
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