Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Wirtschaft Schriftgröße: klein mittel groß
24. 11. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Ausländische Investoren sehen Yuan als Reservewährung

Der chinesische Yuan solle in den nächsten fünf bis zehn Jahren eine internationale Reservewährung werden, damit nicht China für die Fehler der US-Wirtschaftspolitik aufkommen müsse, sagte ein Londoner Privatinvestor in einem Interview am Sonntag in Beijing.

Kurzfristig werde China auf internationalen Druck hin seine Währung um zwei bis drei Prozent aufwerten, sagte Derek Han, Geschäftsführer von Blue Oak Capital. Doch China werde sicherstellen, dass sein Exporte davon nicht zu sehr belastet werden.

Im Nachgang zu US-Präsident Barack Obamas Reise nach China forderten die US-Senatoren Charles Schumer und Lindsey Graham am Donnerstag, dass das US-Handelsministerium eine angebliche Manipulation des Yuan überprüfen solle. Die chinesische Währung sei unterbewertet und gäbe chinesischen Exporteuren somit einen Preisvorteil, der die USA Arbeitsplätze koste. Das Ministerium wies die Anfrage ab.

Han ist auch der Meinung, dass die Beschuldigung unbegründet ist. China habe US-Kredite und Konsum in den letzten Jahrzehnten finanziert, während die chinesische Bevölkerung sparte. Anstatt mit dem Finger auf China zu zeigen, sollten US-Politiker lieber ihre eigene Bilanz in Ordnung bringen, sagte Han.

China hielt im September 2009 US-Staatsanleihen im Wert von 798,9 Milliarden US-Dollar (534 Milliarden Euro) und ist damit der größte Gläubiger der USA. Das US-Haushaltsdefizit erreichte im Oktober mit 176,4 Milliarden US-Dollar (117,8 Milliarden Euro) einen neuen Rekord, wie Daten des US-Finanzministeriums zeigen.

Trotz der Reden über eine Wirtschaftserholung glaubt Han, dass sich die Welt immer noch in einer tiefen Krise befindet, die eher strukturbedingt als zyklisch ist.

Die USA haben keinen Anreiz, einen Strukturwandel herbeizuführen, da sie als Inhaber der weltweiten Leitwährung ihre Last leicht auf andere Länder abwälzen können, sagte er.

Es sei möglich, dass die USA die Inflation dazu nutzen, ihre Schulden abzuwerten. In der Geschichte hätten sie diese Methode bei der Senkung der Staatsschulden von 125 auf 60 Prozent des Bruttoinlandsproduktes schon einmal angewendet, zitierte die Nachrichtenseite cnforex.com aus einer Rede des Nobelpreisträgers und Volkswirts Robert Mundell, auf einem Forum am Wochenende.

Laut Angaben des Finanzinformationsdienstes usdebtclock.com lagen die US-Schulden am vergangenen Sonntag bei zwölf Billionen US-Dollar (acht Billionen Euro), rund 84,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Mundell schlug vor, dass der Yuan bei der Zusammenstellung der Sonderziehungsrechte, eine vom Internationalen Währungsfonds (IWF) herausgegebene Anleihe mit Währungscharakter, einen Anteil von zehn Prozent erhalten solle.

Die Vereinigten Staaten mögen vor zehn Jahren das beliebteste Land für Investitionen gewesen sein, doch China habe die USA nun wegen seines starken wirtschaftlichen Fundaments und seines Wachstumspotentials abgelöst, sagte Han.

Quelle: Global Times

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Weitere Berichte zum Thema
-Falscher Zeitpunkt für Aufwertung des Yuan
-Zoellick: Yuan könnte Reservewährung werden
Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr