Offizielle Statistiken zeigen, dass die durchschnittliche Rentabilität von chinesischen Stahlunternehmen im Jahr 2009 auf 2,2 Prozent sank – das sind 53,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Chinesische Stahlunternehmen waren in den jährlichen Eisenerzverhandlungen aufgrund der Zersplitterung des heimischen Marktes und der hohen Nachfrage bisher immer im Nachteil.

Die Ausbringungsmenge von Stahl soll dieses Jahr um 8,6 Prozent auf 621,5 Millionen Tonnen steigen – dank des 4 Billionen Yuan (431 Milliarden Euro) Konjunkturpakets der chinesischen Regierung. Die Stahlunternehmen erhöhten ihre Eisenerzimporte im vergangenen Jahr um 42 Prozent auf eine Rekordmenge von 628 Millionen Tonnen und gaben den Erwartungen einer Erhöhung der jährlichen Vertragspreisen Nahrung.

Unterdessen stiegen die Tagespreise für Eisenerz diese Woche auf ein Rekordhoch, was die Verhandlungen weiter verkomplizieren dürfte.

Preise von 63,5-prozentigem Eisenerz stiegen am Montag auf ein 18-Monatshoch auf 142 US-Dollar (104 Euro) pro Tonne, inklusive Frachtkosten. Das sind mehr als das doppelte des Richtpreises aus dem Jahr 2009.

Die Investmentbank Morgan Stanley erhöhte diese Woche ihre Vorhersage für den Preisanstieg dieses Jahr von 20 auf 60 Prozent.

"Unser Unternehmen wird den Druck spüren, wenn die Vertragspreise dieses Jahr um 50 Prozent steigen. Wir werden dazu gezwungen sein, die Lieferpreise von Stahlprodukten zu erhöhen, um die hohen Materialkosten auszugleichen", sagte der Geschäftsführer eines Stahlunternehmens in der Provinz Jiangxi. "Es ist unklar, ob der Markt diese Preissteigerungen akzeptieren wird, da die Stahllager noch immer gefüllt sind."

Die Stahllager füllten sich bis zum 22. Februar in 26 chinesischen Großstädten auf 15,86 Millionen Tonnen – mehr als 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, hieß es auf www.mysteel.com.