Die Agricultural Bank of China befindet sich kurz vor dem Verkauf von Aktien an eine Gruppe von Hauptinvestoren, darunter an Temasek aus Singapur und an Katars Staatsfonds. Diese sollen den etwa 16,6 Milliarden Euro schweren Börsengang an der Hongkonger und Shanghaier Börse stützen, wie gestern bekannt wurde. Die Bank hoffe dabei auf mindestens einjährige Engagements.

Staatsfonds interessiert. Hauptinvestoren für die an der Hongkonger Börse gehandelten H-Aktien sollen je zwischen 80 Millionen und einer Milliarde Euros investieren, wie Insider verrieten. Dabei seien die Angebote der interessierten Staatsfonds, darunter auch des Staatsfonds Kuwaits und der China Investment Corporation, eher in der Nähe der Milliardenmarke. Die sogenannten Hauptinvestoren sind für einen erfolgreichen Börsengang wichtig und könnten sich in diesem Fall sogar als kritisch erweisen, da der Börsengang in Zeiten fallender Aktienmärkte erfolgt. Hauptinvestoren erklären sich bereits vor dem Börsengang damit einverstanden, Aktien zu kaufen, was der neu zu listenden Unternehmung erlaubt, potentiellen Investoren zu zeigen, dass sie finanzielle Rückendeckung hat. Dafür erhalten die Hauptinvestoren im Gegenzug auch Vorzugsaktien. Die Emissionsbank des Börsenganges soll etwa 20 Hauptinvestoren gefunden haben, eine abschließende Liste wird dieses Wochenende veröffentlicht werden. Das Listingkomitee der Hongkonger Börse genehmigte gestern den Börsengang, ein Tag nachdem die Behörden auf dem Festland grünes Licht gegeben hatten. Falls es der ABC gelingt, mehr als 19 Milliarden Euro einzuwerben, wird dies der größte Börsengang der Geschichte.