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21. 09. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Fluchtkapital sucht sich neue Ziele

Schlagwörter: Weinmarkt, Fluchtkapital, Investition, China

Da die Regierung den Immobilienmarkt kühlt, sucht sich überschüssiges Kapital neue Investitionsmöglichkeiten. Eine davon ist der europäische Weinmarkt, welcher durch das Fluchtkapital jedoch ineffizient werden und so nachhaltige Schäden davontragen könnte.

1990er Chateau Margaux Weinflaschen an einer Auktion in Hongkong. Immer mehr chinesische Geschäftsleute wurden zu Weinsammler, aus Investitionsüberlegungen und auch als Hobby. [Für China Daily]

Investoren entdecken, dass Wein viel höhere Erträge als jemals zuvor abwirft.

Beijing. Chinesische Milliardäre investieren nicht nur in Aktien, Immobilien und Antiquitäten, sonder jüngst auch in eine neue attraktive Anlage – in Wein. Der Ertrag berühmter chinesischer Weine lag im ersten Semester dieses Jahres bei über 30 Prozent, weit höher als andere Alternativen. Der Preis der Traditionsmarke Chateau Lafite Rothschild aus der französischen Region Bordeaux, die in China besonders beliebt ist, steigt Monat für Monat. Im Juli kostete eine Flasche aus dem Jahr 2007 rund 4500 Yuan (rund 500 Euro), stieg im August jedoch auf 5000 Yuan und dürfte am Herbstfest und in den Nationalfeiertagsferien wohl die Marke von 6000 Yuan überschreiten.

"Der Weinmarkt ist jung in China und besitzt viel Potential, erklärte Jiang Yu, ein privater Winzer, der früher ein professioneller Immobilienmakler war. Er folgte seiner Nase und investierte sein Geld in die vielversprechende Weinindustrie, nachdem die chinesische Regierung dieses Jahr den Immobilienmarkt zu kühlen begann.

Jin Cunxing, ein ehemaliger Immobilieninvestor aus Wenzhou in der ostchinesischen Provinz Zhejiang, reiste vor sechs Monaten nach Bordeaux, um hunderte Flaschen Chateau Lafite Rothschild zu kaufen. Er erklärte: "Ich weiß nicht, woher plötzlich all die chinesischen Käufer kommen. Die Hauptsaison ist noch nicht gekommen, aber der Weinpreis stieg dieses Jahr bereits um 30 Prozent an." Da keine Generalagentur für den Import ausländischer Weine in China existiert, steigt die Zahl neuer Weinhändler extrem schnell an. Die Guangzhou Boboqiu Wine Corporation, eine der größten Weinimportfirmen des Landes, erzählte, dass über 20 neue Händler allein zwischen Juni und August dieses Jahres in den Markt drängten.

Xu Weibo, Geschäftsführer von Hong Kong Fine Wine Auction Limited, erzählte China Daily, dass sein im November 2009 gegründetes Unternehmen Weinliebhabern, -Sammlern und -Verkäufern eine Plattform bieten möchte, um gute und seltene Weine online zu handeln. Er schätzt, dass 60 Prozent des Weines auf seiner Website auf das chinesische Festland kommt. Xu ist selber ein Weinsammler und sieht seine Weine als Investition und als Leidenschaft. Wenn er seinen Wein im Glas herumschwenkt, könnte man also sagen, er verwaltet seine Anlagen.

"Wir investierten über 100 Millionen Hongkong-Dollar (10 Millionen Euro) in über 60 verschiedene Weinmarken rund um die Welt. Ich glaube, dass diese Investitionen jährlich 20 bis 30 Prozent an Wert gewinnen dürften", so Xu. Mit mehr als vier Jahren Erfahrung im Weinmarkt rät Xu anderen Investoren, dass sie sich zuerst viel Wissen über die Weinkultur und das Weinsammeln aneignen sowie ihre Investitionsfähigkeiten im Weinmarkt üben sollten, bevor sie sich vorsichtig auf den Markt wagen. "Nur 0,1 Prozent aller Weine sind eine lohnenswerte Investition", erklärte er.

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Quelle: China Daily

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