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12. 12. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Der chinesische Markt wird für Airbus immer wichtiger. Denn der weltweit größte Flugzeugmarkt wächst mit atemberaubender Geschwindigkeit. Airbus hat sich im Reich der Mitte bereits einen Marktanteil von 49 Prozent gesichert. Und das ist erst der Anfang.
Ein Airbus SAS A380-Modell bei der Airshow China 2012 in Zhuhai. Airbus liefert mittlerweile pro Jahr 100 Flugzeuge nach China – Tendenz steigend. [Foto: China Daily]
Als Peter Tiarks vor 30 Jahren zum ersten Mal an Bord eines Airbus nach China kam, um im Namen der Firma die erste Airbus-Werbetour im Land zu starten, beherrschte noch der amerikanische Konkurrent Boeing den Himmel über dem Reich der Mitte. Doch schon zwei Jahre später, nämlich im Jahr 1985, verkaufte Airbus den ersten A310 an China. Zu diesem Zeitpunkt war Boeing schon seit 13 Jahren in China im Geschäft.
Doch Airbus holte schnell auf. Heute, 27 Jahre nach dem Verkauf des ersten A310, hat die Firma bei Flugzeugen mit mehr als 100 Sitzplätzen bereits einen Marktanteil von 49 Prozent. Für Peter Tiarks, der bei Airbus China für den Kundenservice verantwortlich ist, stellen sich daher inzwischen ganz neue Fragen: Wie soll man den Service für die wöchentlich wachsende, derzeit rund 850 Flugzeuge umfassende, chinesische Airbus-Flotte gestalten? Tiarks Antwort auf diese Herausforderung geht über die übliche Qualitätssicherung hinaus – er will den chinesischen Airlines Mehrwertdienste bieten, die diesen helfen, ihr Geschäftsmodell zu optimieren.
Vor dem Hintergrund der extrem hohen Ölpreise glaubt der europäische Flugzeughersteller nämlich, dass es von Vorteil wäre, den Airlines nicht nur durch kraftstoffsparende Flugzeuge dabei zu helfen, Kosten einzusparen, sondern auch durch Dienstleistungen, die die Bedürfnisse der Airlines nach kostengünstigem Outsourcing befriedigen – die Bereiche Logisitk und Instandhaltung bieten sich hier an.
"Die Idee dahinter ist, dass wir den Airlines bestimmte Pflichten abnehmen – wir nennen das 'maßgeschneiderte Dienstleistungspakete'", sagt Tiarks. "Wir sind auf einem guten Weg, was unser Serviceangebot betrifft. Unsere Dienstleistungen werden von den chinesischen Airlines sehr geschätzt. Deshalb wollen wir in Zukunft noch mehr solcher Dienste anbieten."
Die Dienstleistungsstrategie von Airbus China ist ein integraler Bestandteil der neuen Vorgabe von EADS, der Muttergesellschaft von Airbus, bis 2020 mindestens 25 Prozent der Betriebseinnahmen im Servicebereich zu tätigen.
Peter Tiarks ist davon überzeugt, dass man dieses Ziel in China erreichen wird – "Wahrscheinlich sogar vor 2020!". Tiarks selbstbewusste Aussage ist wahrscheinlich auf das schnelle Wachstum der chinesischen Airbusflotte zurückzuführen: Etwa 100 Flugzeuge werden inzwischen pro Jahr nach China geliefert. Das sind etwa 20 Prozent der Produktion von Airbus. Und das, obwohl der gesteigerte Bedarf an Flugzeugen in China gerade erst begonnen hat: In den nächsten 20 Jahren wird das Land laut einer Studie von Boeing 5260 kommerzielle Passagierflugzeuge im Gesamtwert von etwa 520 Milliarden Euro benötigen.
Kein Wunder also, dass sowohl Airbus als auch sein Konkurrent Boeing in Trainingszentren für Piloten investieren. Airbus hat sein Piloten-Trainingszentrum in Beijing gerade mit einem modernen A320-Flugsimulator ausgestattet. Das Zentrum verfügt nun auf 12.300 Quadratmetern Fläche über vier moderne Flugsimulatoren für die Flugzeuge der A320- und A330/340-Familie. Das Trainingszentrum von Boeing in Shanghai verfügt nur über drei Flugsimulatoren.
Doch Chinas Kapazitäten für die Ausbildung von Piloten können mit dem tatsächlichen Bedarf trotzdem kaum mithalten. Das Land verfügt derzeit über gut 20.000 Piloten, die die bisher 1800 Flugzeuge umfassende Flotte steuern. Boeing geht in seinem Bericht allerdings davon aus, dass China weitere 72.700 Piloten benötigen wird, um die 5000 neuen Flugzeuge, die in den nächsten zwei Jahrzehnten in Dienst gestellt werden sollen, betreiben zu können. Verglichen mit diesem riesigen Bedarf an Piloten sehen auch die zwei großen Trainingszentren von Boeing und Airbus plötzlich etwas klein aus.
Und so ist es denn auch kaum verwunderlich, dass immer mehr junge und unerfahrene Piloten ins Airbus-Trainingszentrum in Beijing kommen.
"Sie sind unerfahren und haben gerade erst ihre Ausbildung an Schulen wie der chinesischen Universität für zivile Luftfahrt absolviert", sagt Thierry Marty, Direktor des Beijinger Airbus-Trainingzentrums.
"Darauf müssen wir uns einstellen. Wir müssen sie auf alles vorbereiten – um sie zur richtigen Zeit mit den richtigen Fähigkeiten in ein echtes Cockpit setzen zu können."
Quelle: german.china.org.cn
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