Experten meinen, dass die von China selbst entwickelten Autos zwar größere Marktanteile gewonnen hätten, das aber nicht heiße, dass für die inländischen Marken nun plötzlich der "Frühling" begonnen habe. In Wirklichkeit stünden diese Marken wegen der Konkurrenz der ausländischen Marken unter immer größerem Überlebensdruck.

Die Wirkung der neuen Richtlinien hänge von den lokalen Regierungen ab, glaubt der Autoanalyst Xu Minfeng von Central China Securities. Der Anteil der Dienstwagen mache nur 3 Prozent des gesamten chinesischen Automarktes aus. Regierungseinkäufe spielten also bestenfalls eine Vorbildrolle, so Xu.

Xu Shili, einer der Designer der Hongqi H-Serie, gab auch zu, dass es bei der Qualität noch eine Lücke zwischen den in- und ausländischen Marken gebe. Dies spiegele sich nicht nur in der Autoindustrie selbst, sondern auch in anderen beteiligten Industrien, wie zum Beispiel der Stahl- und Kunststoffproduktion, wider.

China hatte 2009 bereits eine Richtlinie zur Regulierung und Förderung der Autoindustrie eingeführt. Dieser Richtlinie zufolge sollten die Regierungen und öffentlichen Institute auf verschiedenen Ebenen mindestens 50 Prozent der Dienstwagen von den chinesischen Marken kaufen. In der Wirklichkeit ist der Anteil der inländischen Autos aber viel niedriger. Seit langem dominieren die ausländischen Fahrzeuge den chinesischen Dienstwagenmarkt. Es ist nicht leicht, diese Situation zu verändern.

Die Regierung solle konzentriert die Forschung und Entwicklung der inländischen Autos fördern, damit sich deren Kernkonkurrenzfähigkeit kontinuierlich erhöhe, meinte Zhang Pijie, Geschäftsführer der FAW Car Company, einer börsennotierten Firma der FAW-Gruppe. Nur eine gute Qualität der Fahrzeuge werde dazu in der Lage sein, schließlich auch die Konsumenten zu überzeugen.