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08. 05. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

"Goldrausch" offenbart karge Anlagemöglichkeiten

Schlagwörter: "Goldrausch"  karge Anlagemöglichkeiten China

Der jüngste "Goldrausch" in China verdeutlicht nicht nur das Vertrauen der Chinesen in das Edelmetall, sondern offenbart auch die begrenzten Anlagemöglichkeiten für private Haushalte. Ein mehrschichtiges und gut reguliertes Vermögensverwaltungsgeschäft könnte Abhilfe schaffen.

Der jüngste Goldkaufrausch in China hat trotz der ihm zugeschriebenen stabilisierenden Wirkung auf den Goldpreis einen Mangel an Anlagemöglichkeiten für chinesische Haushalte, die ihre Vermögenswerte sichern wollen, offenbart.

Trotz neuer Preisschwankungen werde der Preis für das Edelmetall im Jahr 2013 bei etwa 1542 US-Dollar (1180 Euro) pro Unze bleiben, zum Teil auch dank der starken Einzelhandelsnachfrage in China und Indien, prognostizierte die HSBC vor Kurzem.

Inmitten der immer lauter werdenden Stimmen, Gold leer zu verkaufen, um den US-Dollar und die US-Wirtschaft zu stützen, rückten chinesische Haushalte aufgrund des umfangreichen Kaufs des gelben Metalls in den Fokus.

Obwohl Goldtransaktionen nach dem Rückgang des Preises wiedererstarkt seien, könne dies laut Zhao Xijun, stellvertretender Dekan der School of Finance an der Volksuniversität, nur wenig Einfluss auf den Goldpreis haben.

"Wir wissen alle, dass Gold seinen Vermögenswert halten oder sogar steigern kann. Wir können es uns allerdings nur leisten, Goldaccessoire und Goldbarren zu kaufen", sagte eine Frau namens Cai, Einwohnerin der nordchinesischen Stadt Tianjin.

Der Ansturm auf Schnäppchen veranschaulicht die begrenzten Möglichkeiten, die chinesische Haushalte haben, wenn es um Investitionen geht.

Angesichts des schwachen Aktienmarktes, des streng kontrollierten Immobiliensektors und der niedrigen Zinsen haben chinesische Haushalte kaum Möglichkeiten, ihr Geld zu investieren, um bessere Renditen zu erhalten.

Während Treuhandfonds und Versicherungsunternehmen Investitionsmöglichkeiten anbieten, sind die Mindestinvestitionssummen für einfache Haushalte zu hoch oder es ist für Investoren dabei nicht möglich, im Notfall kurzfristig an ihr Geld zu kommen. Menschen wie Cai bleiben daher nur sehr wenig Möglichkeiten, Erträge aus ihren Vermögen zu erwirtschaften.

Am Ende des ersten Quartals dieses Jahres betrug die Geldmenge in China mehr als 100 Billionen Yuan (12,43 Billionen Euro). Im gleichen Zeitraum schwankte die Inflation um den Referenzleitzins und schürte damit Bedenken, dass Vermögenswerte in Form von Bankeinlagen nicht mit den Preissteigerungen mithalten könnten.

China erlebt einen Boom bei Vermögensverwaltungsprodukten und außerbilanziellen Finanzierungen, die für Investoren bessere Erträge versprechen. Der Wert von Banken ausgestellten außerordentlichen Vermögensverwaltungsprodukten betrug zum Ende des Jahres 2012 7,6 Billionen Yuan (945 Milliarden Euro). Die auf das Gesamtjahr umgerechnete Rendite betrug 4,11 Prozent, etwa ein Prozent mehr als die festen Einjahreszinssätze.

Allerdings haben die ertragsstarken Alternativen zu traditionellen Bankeinlagen Misstrauen hervorgerufen, da man glaubt, dass sie zunehmend verwendet werden, um Kredite zurückzuzahlen, deren Kreditnehmer ansonsten ihren Verpflichtungen nicht nachkommen könnten.

Trotz möglicher Risiken dieser Produkte bleiben von Banken angebotene Vermögensverwaltungsprodukte auch weiterhin eine beliebte Wahl unter Anlegern.

Diese Produkte sind jedoch nicht aufgrund ihrer besonderen Eignung zur Verwaltung von Vermögen so beliebt, sondern wegen der Überzeugung, dass die Banken einem im Fall von Verlusten aus der Patsche helfen.

Aus diesem Grund denken Cai und viele andere, dass die Angebote von Banken die wesentlich sicherere Wahl sind.

Experten sind jedoch anderer Meinung. Sie erklären, dass hohe Erträge auch immer mit hohen Risiken einhergehen. Die Regulierungsbehörden sollten die Aufsicht verstärken und ein mehrschichtiges Vermögensverwaltungsgeschäft schaffen, das die Renditen und Risiken aufeinander abstimmt.

Quelle: german.china.org.cn

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