Es ist zumindest eine kleine Enttäuschung für die Sina Corporation, den Eigentümer des Twitter-ähnlichen Bloggingservices Weibo: die Aktien des Unternehmens, das am Donnerstag an der Nasdaq in New York an die Börse geht, konnten vorläufig nur einen Preis von 17 Dollar pro Stück erzielen. Dies sagte ein Mitarbeiter des Emissionskonsortiums gegenüber Reuters.

Das Unternehmen hatte ursprünglich geplant, bei der Erstemission in den USA 20 Millionen Aktien zum Preis von 17 bis 19 Dollar pro Stück am Markt zu platzieren. Mit 17 Dollar konnte nur das untere Ende der erhofften Preisspanne erzielt werden; das Unternehmen wird vom Markt derzeit mit 3,46 Milliarden Dollar (2,5 Mrd. Euro) bewertet.

In diesem Jahr planen so viele chinesische Unternehmen den Börsengang in den USA, wie schon seit 2010 nicht mehr. Sie alle werden angezogen von den hohen Preisen, mit denen der Markt derzeit Technologie-Start-ups bewertet.

Der chinesische Internethandelsgigant Alibaba, der 586 Millionen Dollar für einen 18-prozentigen Anteil an Weibo bezahlt hatte, wird wahrscheinlich bald in den USA an die Börse gehen.

Alibabas Erzrivale JD.com hatte im Januar eine Ausgabe von Aktien im Wert von 1,5 Milliarden Dollar beantragt.

Seit seiner Gründung (2009) hat sich Weibo zu einem Treffpunkt für Internetnutzer aus dem ganzen Land entwickelt – im März diesen Jahres hatte das Unternehmen 143,8 Millionen aktive chinesische Nutzer, die sich mittels ihrer Blogs über Gott und die Welt unterhielten.

Der Umsatz des Unternehmens verdreifachte sich zwischen 2012 und 2013 auf 136 Millionen Euro, der Verlust sank von 74 auf 27,5 Millionen Euro.

Weibos Aktien sollen unter dem Kürzel "WB" gehandelt werden. Als Emissionsbanken wurden Goldman Sachs (Asia) und die Credit Suisse gewählt.