Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Wirtschaft Schriftgröße: klein mittel groß
09. 05. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Alibaba sucht Verbündete im Kampf gegen Amazon

Schlagwörter: Alibaba Verbündete Amazon,ShopRunner

Die chinesische Alibaba-Gruppe hat eines ihrer bisher größten Geschäfte abgeschlossen: gemeinsam mit dem amerikanischen Online-Handelshaus ShopRunner will man Amazon Konkurrenz machen.

ShopRunner

ShopRunner werde laut Fiona Dias, der Chefstrategin des Unternehmens, noch in diesem Jahr damit anfangen, die Logistikstrukturen Alibabas in China zu nutzen. Der Deal würde amerikanischen Händlern eine neue Alternative bieten, den Markt der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde anzuzapfen, berichtete Reuters am Mittwoch.

Im Oktober letzten Jahres hatte Alibaba einen Anteil von 39 Prozent an ShopRunner gekauft und dafür stolze 145 Millionen Euro auf den Tisch gelegt. Das amerikanische Unternehmen gibt es erst seit vier Jahren, dennoch verkauft es bereits die Produkte von Tausenden bekannten Marken, wie zum Beispiel Eagle Outfitters und Calvin Klein. Mit einer Million Mitgliedern ist das Startup im Vergleich mit Amazon oder eBay noch ein kleiner Fisch, doch der Eintritt in den chinesischen Markt könnte das schnell ändern.

Laut Dias wollen Alibaba und ShopRunner nun extra für den chinesischen Markt eine gemeinsame Marke sowie eine neue Webseite gründen. Alibaba besitze bereits drei große Webseiten, über die das Unternehmen 80 Prozent seines Umsatzes mache, heißt es in dem Börsengangsantrag, den der E-Kommerz-Gigant bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereicht hatte.

Große US-Handelsketten wie Best Buy oder Wal-Mart versuchen schon seit langem, in dem lukrativen und von lokalen Unternehmen dominierten chinesischen Markt einen Fuß auf den Boden zu bekommen. "Jeder von denen würde sich freuen, den chinesischen Markt wenigstens mal umfassend testen zu können", sagte Richard Last, ehemaliger Manager bei JC Penney und Professor an der Universität von Nord-Texas. "Wer es schafft, eine Partnerschaft mit Alibaba unter Dach und Fach zu bringen, der könnte in China tatsächlich erfolgreich sein."

Alibaba hatte am Dienstag offiziell seinen Börsengang in den USA beantragt. Die Aktienausgabe könnte möglicherweise der größte Börsengang eines Technologieunternehmens überhaupt werden.

Das chinesische Unternehmen versucht schon seit langem, amerikanische Geschäftspartner zu finden. Die Alibaba-Handelsplattform "Tmall" hat immer mehr amerikanische Marken wie Gap im Programm. Außerdem investiert Alibaba in großem Stil in amerikanische Startups, beispielsweise in Apps wie die des Fahrgemeinschaftsservice "Lyft" oder des Kommunikationsdienstes "Tango".

ShopRunner-Strategin Dias erklärte jedoch, dass nicht alle Händler von der Idee begeistert seien, künftig ihre Produkte auch über die Alibaba-Webseiten anzubieten – viele von ihnen rechnen demnach damit, von chinesischen Anbietern, die billige Kopien der US-Produkte verkaufen, überrannt zu werden. Dias verwies jedoch auf die großen Chancen, die die Partnerschaft ihres Unternehmens mit Alibaba biete. Der Bedarf an amerikanischen Produkten sei in China riesig, das gegenwärtige Angebot aber eher gering. "Die amerikanischen Händler wollen den Zugang zu chinesischen Kunden, allerdings zu ihren eigenen Konditionen", sagte Dias.

ShopRunner (SR) bietet seinen amerikanischen Kunden eine kostenlose Zustellung verkaufter Waren innerhalb der USA, wobei die Produkte innerhalb von zwei Tagen zugestellt werden. Ein Standard-Onlineshop bei SR kostet dabei 79 Dollar pro Jahr – ähnlich wie bei Amazons "Prime"-Service.

Chinesische Kunden hätten nach der Bestellung bei einem amerikanischen Onlineshop allerdings mit einer Lieferzeit von 10 Tagen zu rechnen, so Dias. Außerdem seien die Versandkosten deutlich höher als innerhalb der USA und könnten sich auf bis zu 20 Prozent des Produktpreises belaufen – bei einem Produkt für 50 Dollar würde die Lieferung nach China also mit Mehrkosten in Höhe von 10 Dollar zu Buche schlagen.

Das Kreditkartenunternehmen American Express (AE), das ebenfalls zu den Investoren ShopRunners gehört, will den Alibaba-Kunden eine kostenlose Mitgliedschaft bei SR ermöglichen. SR selbst hat ein ähnliches Arrangement mit AE für den amerikanischen Markt.

Folgen Sie German.china.org.cn auf Twitter und Facebook und diskutieren Sie mit!

Quelle: german.china.org.cn

   Google+

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Weitere Berichte zum Thema
-Alibaba geht in den USA an die Börse
-Alibaba kauft sich bei Youku ein
-Alibaba vor Börsengang in den USA
-Alibaba-Gründer übernimmt Anbieter von Finanzsoftware
-Alibaba will US-Börsengang beginnen
-Alibaba hofft weiterhin auf Kooperation mit großen Banken
-Alibaba investiert in Online-Tourismus-Website
-1,2 Milliarden in bar – Alibaba legt Angebot für AutoNavi vor
Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr