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18. 08. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Yuan-Abwertung mit positivem Langzeiteffekt

Schlagwörter: Abwertung Yuan China Finanzpolitik

Die wiederholte Abwertung des Yuan vergangene Woche schürte Ängste, die europäischen Exporteure könnte es hart treffen. Mit einer Stärkung des Euro und des britischen Pfund sahen Firmen, die in die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt exportieren, ihre Gewinnspannen schon schmälern. Doch eigentlich bietet die dritte Abwertung des Yuan in Folge gute Chancen für die europäische Wirtschaft.

Chinas Schwächung des Yuan in der vergangenen Woche könnte weitere „Anpassung“ abwenden, denn der Yuan könnte sich mit eintretender Wirtschaftsstabilisierung in beide Richtungen entwickeln, erklärte Ma Jun am Sonntag, der als Chefökonom bei der chinesischen Zentralbank tätig ist.

Mit der Entscheidung wollte die chinesische Zentralbank die Reform des Wechselkursmechanismus begünstigen und eine bessere Überwachung der Stärke des Yuan gegenüber dem US-Dollar ermöglichen. Ein solches Angstszenario brauchen sich europäische Firmen ohnehin nicht ausmalen, soll der Yuan doch eines Tages eine global bedeutende Währung werden.

Der Internationale Währungsfond (IWF) begrüßte die Entscheidung, mehr Marktkräfte im Zusammenhang mit der chinesischen Währung zuzulassen, ebenfalls. Zudem werde dies die Chance erhöhen, dass der Yuan es früher oder später doch noch in den Korb der Sonderziehungsrechte des IWF schafft, in dem sich bislang der Dollar, Pfund und Yen befinden.

In den letzten Jahren wetteiferten vor allem London, Frankfurt, Paris, und Luxemburg darum, Haupthandelszentren für die Bezahlung mit dem Yuan, sogenannte Offshore-Zentren, zu werden. In etwa jedes fünfte Unternehmen in Europa rechnet derzeit in Yuan. Laut der Frankfurt Main Finance, einer Gruppe, die das deutsche Finanzzentrum unterstützt, wollen weitere 80 Prozent den Yuan als Zahlungsmittel einführen. Global betrachtet, sind Yuan-Zahlungen im März vergangenen Jahres im Vergleich zum Vormonat um 29 Prozent aufgewertet worden. Im Zuge ihrer Marktorientierung verspricht die chinesische Zentralbank für die Zukunft mehr Devisenmarktreformen, die den großen europäischen Finanzzentren im Gegenzug größere Chancen bieten sollen.

Naturgemäß bedeutet ein schwächerer Yuan einen Exportschub für sich abmühende Unternehmen, da die Exportgüter für Käufer von Übersee billiger werden. Für chinesische Konsumenten werden die Produkte dann allerdings teurer. Doch, dass qualitativ hochwertige europäische Produkte in Mitleidenschaft gezogen werden, gilt als unwahrscheinlich. Chinesische Konsumenten werden immer wohlhabender und kaufen nach wie vor Produkte, die sie respektieren und denen sie vertrauen. Nur für Luxusgüter könnte der Status quo eine Herausforderung werden, denn sie verlassen sich nämlich bei ihrer Umsatzsteigerung und der Vergrößerung ihrer Gewinnmarge auf die chinesische Kundschaft.

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Quelle: german.china.org.cn

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