Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Wirtschaft Schriftgröße: klein mittel groß
18. 08. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Yuan-Abwertung mit positivem Langzeiteffekt

Schlagwörter: Abwertung Yuan China Finanzpolitik

In den letzten vier Jahren stieg der Konsum von Luxusgütern jährlich zwischen 16 und 20 Prozent. Auch mit der Abwertung des Yuan wird die Nachfrage nach solchen Produkten in der reichen chinesischen Mittelschicht hoch bleiben. Europäische Marken wie Louis Vuitton, Burberry und der Autohersteller BMW werden nach wie vor angesagt bleiben. Begünstigend wirkt da auch der E-Commerce, der elektronische Geschäftsverkehr, der die Nachfrage chinesischer Konsumenten auch dann abdecken kann, wenn sie sonst auf eine billigere Alternative zurückgreifen müssten. Schwer vorstellbar also, dass eine geringfügige Preissteigerung den Enthusiasmus chinesischer Kunden für diese Art von Produkten eindämmen wird. Neben den Luxusgütern zeichnet sich die Getränke- und Lebensmittelindustrie als nächster wachsender Sektor für europäische Firmen ab. Der Export von Früchten, Käse, Weinen und Schokoladenprodukten aus dem Europaraum nimmt immer mehr zu. Wie die chinesische Botschaft in London berichtet, ist China mittlerweile der zweitwichtigste Lebensmittelmarkt Großbritanniens außerhalb der Europäischen Union. Im vergangenen Jahr hat sich der Export von Schweinfleisch und Lachs nahezu verdoppelt.

Ein weiterer Schlüsselsektor sind die chinesischen Investitionen in europäischen Ländern. Über die letzten fünf Jahre war hier ein deutlicher Anstieg zu beobachten und das wird sich auch in den kommenden Jahren wohl nicht ändern, da sich die chinesischen Unternehmen weiterhin auf dem Vormarsch befinden, ihre globale Präsenz auszubauen. Im Vereinten Königreich fand chinesisches Investment vor allem in Infrastruktur, Transport und im Energiesektor statt. Als drei der wichtigsten Investitionsbereiche erhielten Projekte für Hochgeschwindigkeitszüge, Offshore-Windparks und Solarenergien die besondere Aufmerksamkeit chinesischer Investoren.

China will sich künftig mehr auf den inländischen Konsum und auf noch mehr Innovation in ihrer Fertigungsindustrie konzentrieren und so die eigene Wirtschaft stabilisieren. Gleichzeitig soll sich der chinesische Markt aber weiter öffnen und chinesische Firmen weiter auf dem internationalen Markt vordringen.

Wenn auch unerwartet profitiert derzeit wohl der Tourismussektor am meisten von der Abwertung des Yuan. Europäische Touristen profitieren von einer billigeren Währung und kurbeln das Wachstum im Reisetourismus an. Daten der China Travel Academy belegen, dass die Zahl der einreisenden Touristen nach China im Zeitraum von Januar bis Mai dieses Jahres im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr um 4,8 Prozent auf 54,58 Millionen gestiegen ist. 64 Prozent davon waren Touristen aus anderen asiatischen Ländern, die Europäer hatte aufgrund der zunehmenden Stärke des Yuan und des langsamen Konjunkturaufschwungs in Europa die Reiselust in den chinesischen Raum verlassen. Vielleicht wird eine gesteigerte Kaufkraft den Trend jetzt umlenken.

Folgen Sie German.china.org.cn auf Twitter und Facebook und diskutieren Sie mit!
   zurück   1   2  


Quelle: german.china.org.cn

   Google+

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Weitere Berichte zum Thema
-Mehr Volatilität beim Kurs des Yuan erwartet – weitere 'Anpassungen' unwahrscheinlich
Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr