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26. 08. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China verlangt von Ölkonzern Schadenersatz für Meeresverschmutzung

Schlagwörter: China, ConocoPhillips, Bohai, CNOOC, Öllecks

ConocoPhillips China, eine Zweiggesellschaft des in Houston ansässigen Energieriesen ConocoPhillips, steht vor einer Klage durch die staatliche Meeresverwaltung Chinas. Grund ist ein Ölunfall an der chinesischen Nordostküste.

Die staatliche Meeresverwaltung, die Klage im Namen der Regierung erhob, berichtete auf einer Pressekonferenz am gestrigen Nachmittag über die bisherigen Arbeiten an der Ölpest im Ölfeld Penglai 19-3 in der Bohai-Bucht. Die enormen Öllecks in der Nähe der Plattform B und C waren im Juni zum ersten Mal gemeldet worden. Obwohl das Unternehmen Maßnahmen ergriffen hatte, um das Meerwasser zu reinigen, wurden immer wieder Schadstoffe in der Bucht gefunden – auch nach seiner Behauptung, dass die Aufräumarbeiten längst abgeschlossen worden seien.

In der vergangenen Woche wurden neun verbleibenden Lecks in der Nähe der Plattform C entdeckt, von denen pro Tag rund zwei Liter Öl ausliefen. Das verschmutzte Gewässer ist bisher noch nicht gereinigt worden. Die Öllecks haben bereits eine Wasserfläche von etwa 5500 Quadratkilometer beeinträchtigt. Davon sind 840 Quadratkilometer relativ schwer verschmutzt, wie die chinesische Behörde auf der Pressekonferenz mitteilte. Die Fischerei in den Küstenregionen wurde ebenfalls schwer beeinträchtigt.

ConocoPhillips China hielt ein Tag zuvor ebenfalls eine Pressekonferenz ab. Die Firmenleitung entschuldigte sich für den Unfall, behauptete jedoch, dass bisher keine Entschädigungsforderungen erhoben worden seien. Zu anderen Fragen schwieg sich das Unternehmen aus. Bauern aus der Provinz Hebei hatten bereits vor einiger Zeit von der Gesellschaft Schadenersatz für ihren schweren Verlust an Fischen und Gemüse verlangt.

Jüngsten Angaben zufolge wurden bislang rund 95 Prozent der Aufräumarbeiten durchgeführt. Nach Forderung der chinesischen Behörden soll der internationale Ölriese bis zum 31. August die Aufräumarbeiten vollständig abschließen, „andernfalls würde er scharf bestraft“, sagte Liu Xigui, Leiter der Meeresverwaltung auf der Pressekonferenz.

Eine juristische Gruppe soll bis Ende August zusammengestellt werden, um Rechtshilfe für die kommende Klage anzubieten. Bisher haben sich landesweit 49 Kanzleien darum beworben. Das Ölfeld Penglai 19-3 liegt 375 Kilometer von Beijing entfernt und ist Chinas größtes Offshore-Ölfeld. ConocoPhillips ist der Betreiber des Feldes mit 49 Prozent der Anteile, während die staatliche CNOOC Ltd die restlichen 51 Prozent der Anteile besitzt.

Quelle: german.china.org.cn

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