Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>China | Schriftgröße: klein mittel groß |
29. 08. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Man darf allerdings nicht zu Verallgemeinerungen neigen, denn es gibt durchaus auch Deutsche, die sich mit der chinesischen Geschichte befassen - beispielsweise Schüler, die Geschichte als Prüfungsfach im Abitur oder als Leistungsfach wählen. Sie beschäftigen sich länger und intensiver mit geschichtlichen Ereignissen und können dabei auch zwischen chinesischer oder japanischer Geschichte wählen. Der hessische Lehrplan listet für den Geschichtsunterricht mit dem Schwerpunkt „Chinesische Geschichte“ beispielsweise die folgenden Inhalte auf: Mao Zedong und der Aufstieg der KPCh, der Lange Marsch, der sino-japanische Krieg, der Bürgerkrieg, die Gründung der Volksrepublik China, der sozialistische Wandel der chinesischen Gesellschaft, die Außenpolitik Mao Zedongs, die Kulturrevolution und die Entwicklung Chinas nach Mao Zedongs Tod und die Modernisierungen unter Deng Xiaoping. Auch wenn es nur ein sehr kleiner Teil der deutschen Bevölkerung ist, sollten diese Schüler über Chinas Geschichte im Zweiten Weltkrieg Bescheid wissen. Darüber hinaus gibt es natürlich auch noch Historiker oder Studenten, die sich mit chinesischer Geschichte befassen und sicher mit diesem geschichtlichen Abschnitt vertraut sind - aber auch sie machen nur einen kleinen Teil der Deutschen aus. Im deutschen Geschichtsverständnis begann der Zweite Weltkrieg am 1.9.1939, Hauptverantwortlicher ist Deutschland. Die Aussage, dass Japan bereits am 7.7.1937 den Krieg losgetreten hat, könnte das historische Schuldverständnis Deutschlands im Zweiten Weltkrieg tangieren.
Abgesehen von Schulen und Hochschulen dienen Medien ebenfalls als wichtige Quellen für das geschichtliche Wissen der Bürger. Und tatsächlich konnten in den deutschen Medien Berichte über China und den Zweiten Weltkrieg gefunden werden. So berichtete beispielsweise die Deutsche Welle am 12.8.2005 über „Die Rolle Chinas im Zweiten Weltkrieg“. Die Welt brachte am 4.11.2013 einen Bericht über das Massaker von Nanjing und einen speziellen Beitrag über die Verbrechen des japanischen Aggressionskrieges. Nichtsdestotrotz ist auch das Aufkommen dieser historischen Berichterstattung gering und scheint nicht von allgemeinem Interesse der deutschen Bevölkerung zu sein. Es repräsentiert somit nicht das geschichtliche Verständnis der Deutschen hinsichtlich Chinas Beitrag im Zweiten Weltkrieg.
Wer hat die Aufgabe aufzuklären?
Es spielt keine Rolle, ob dieser Teil der Geschichte in den deutschen Lehrbüchern schlichtweg vergessen wurde oder von der deutschen Bevölkerung keine Aufmerksamkeit bekommt. Es scheint, als ob Deutschland und der Westen die Rolle Chinas im Zweiten Weltkrieg unterschätzen. Wie Professor Dieter Kuhn in seinem Werk „Der Zweite Weltkrieg in China“ hervorhebt: „Nach Meinung der Historiker in Deutschland und im deutschsprachigen Raum war der Widerstandskrieg Chinas im Vergleich zum europäischen Kriegsschauplatz nur eine unwichtige Randerscheinung.“ Auch der Oxford-Professor Rana Mitter beschreibt in seinem Werk „China – der vergessene Alliierte“: „In all den Jahren haben wir bei der Aufarbeitung dieses Weltkrieges nie aufrichtig die Sicht Chinas mit ins Spiel gebracht. Man muss allerdings auch in Betracht ziehen, dass China immer schon eine Nebenrolle spielte und in einem Krieg lieber die USA, die Sowjetunion oder England im Rampenlicht hat stehen lassen und eine kleinere Rolle übernahm.“
Quelle: german.china.org.cn
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |