Anfang des 7. Jahrhunderts wurde in Zentralchina die Tang-Dynastie (618-907) gegründet, womit einer dreihundert Jahre langen politischen Zerissenheit des Gebietes ein Ende bereitet wurde. Zur gleichen Zeit vereinigte der Spurgyal-Clan, der in Yarlung, einem Ort im heutigen Bezirk Shannan, seinen Stammsitz hatte, die anderen Clans und gründete das Tubo-Reich, das erste geschlossene Herrschaftsgebiet im Tibetischen Hochland.
Durch zweimalige Eheschließung zwischen den kaiserlichen Familien des Tubo-Reiches und der Tang-Dynastie intensivierten sich die Kontakte zwischen beiden Seiten. Der politische, wirtschaftliche und kulturelle Austausch war umfassend und tiefgehend, und der Verkehr zwischen den Völkern entwickelte sich allseitig. Das Tubo-Reich und die Tang-Dynastie bildeten im Laufe der Zeit achtmal eine Allianz. Die heute noch vor dem Haupteingang des Jokhang-Klosters in Lhasa stehenden zwei Steintafeln – Steintafel für die Tang-Tubo-Allianz und Steintafel für die Onkel-Neffen-Allianz – sind nach der 8. Allianzbildung errichtet worden. In den späteren drei bis vier Jahrhunderten unterhielt die tibetische Nationalität Beziehungen mit den Dynastien der Nördlichen Song-, der Südlichen Song-, der Xixia-, der Liao- und der Jin-Dynastie. |