2006 nutzte Tibet die Eröffnung der Qinghai-Tibet-Eisenbahn und entwickelte mit großer Energie den Bergbau, die Tibetische Medizin, die Produktion von ökologischen Lebensmitteln und Getränken sowie die Herstellung von Baumaterialien. Dadurch ist der Aufbau moderner Industrien gefördert worden. Im Jahr 2006 betrug der Wertzuwachs der Industrieproduktion 2,165 Milliarden Yuan, was ein Plus von 16,8 Prozent gegenüber 2005 war und die schnellste Wachstumsrate seit dem Jahr 1983 darstellte. Anteilig lag der Wertzuwachs von Industrieunternehmen auf Gemeindeebene und höher bei 2,095 Milliarden Yuan, ein Plus von 19,8 Prozent im Vergleich zu 2005. Der gesamte Produktionswert dieser Unternehmen betrug 3,74 Milliarden Yuan, ein Plus von 20,9 Prozent. Der Anteil der Leichtindustrie betrug 1,361 Milliarden Yuan, ein Plus von 0,6 Prozent; der der Schwerindustrie 2,379 Milliarden Yuan, ein Plus von 37,1 Prozent. Der von Unternehmen mit ausländischem Kapital und mit Kapital aus Hong Kong, Macao und Taiwan erzielte Produktionswert betrug 251 Millionen Yuan, ein Plus von 13,3 Prozent.
Im Jahr 2006 lag der gesamte Gewinn der Industrieunternehmen mit einem Umsatzvolumen von mehr als 5 Millionen Yuan bei 390 Millionen Yuan, ein Plus von 6 Prozent im Vergleich zu 2005. Der Anteil staatseigener Betriebe an dieser Ziffer lag bei 232 Millionen Yuan, ein Minus von 18,3 Prozent gemessen am Vorjahreswert; der der kollektiven Betriebe bei 27 Millionen Yuan, ein Plus von 49,7 Prozent; und der der Aktiengesellschaften bei 122 Millionen Yuan, ein Plus von 32,6 Prozent.
Im Jahr 2006 betrug die Bierproduktion in Tibet 63 300 Tonnen, ein Plus von 29,4 Prozent gegenüber 2005; die Produktion von tibetischen Medikamenten 1296 Tonnen, ein Plus von 7,1 Prozent; die Lieferung von Trinkwasser durch Wasserleitungen 84,66 Millionen Tonnen, ein Plus von 4,5 Prozent; die Abfüllung von Trinkwasser in Flaschen und Dosen lag bei 8115 Tonnen, ein Plus von 30,6 Prozent.
Energiewirtschaft
Im Jahr 2006 hat Tibet bei der Erschließung, dem Aufbau und der Verwaltung der Energiewirtschaft deutliche Fortschritte gemacht. Insgesamt wurden 1,515 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt, ein Plus von 13,6 Prozent. Die Investition in den Aufbau der Energiewirtschaft betrug 785 Millionen Yuan; das Shiquanhe-Kraftwerk wurde fertiggestellt und in Betrieb genommen; zwei neue Generatorenaggregate des Zhigung-Kraftwerkes wurden ans Stromnetz angeschlossen; der Bau des Xoka-Kraftwerks und das Projekt der Stromversorgungs- und Umspannstation, die für die Stromversorgung des Yulong-Kupferbergwerks gedacht ist, wurden in Angriff genommen. Im Rahmen der Planung der Energieversorgung wurde die Machbarkeitsstudie über das Laohuzui-Kraftwerk begutachtet und als Grundlage für weitere Planungen akzeptiert; die Vorbereitungen für den Bau haben bereits begonnen. Die Machbarkeitsstudie über den Anschluss des Xoka-Kraftwerkes ans Stromnetz wurde angenommen. Die Ausarbeitung der Pläne für die energiewirtschaftliche Erschließung des Yarlung Zangbo, der in Südosttibet liegenden Flüsse Jinshajiang, Nujiang und Lancangjiang hat bereits begonnen.
Die noch weitgehend unerschlossene Kapazität der Wasserenergie in Tibet liegt bei 200 Millionen Kilowattstunden; Tibet steht auf diesem Gebiet an der Spitze Chinas. Die Entwicklung von kleinen Wasserkraftwerken ist ein wichtiger Weg zur Lösung des Problems der Stromversorgung in den ausgedehnten Agrar- und Viehzuchtgebieten. Im Jahr 2006 wurden weiterhin das „Licht-Projekt“, das „Projekt für die Versorgung der ländlichen Gebiete mit Strom“ und der dritte Abschnitt der Errichtung eines Stromnetzes durchgeführt. Dadurch erhöhte sich die Kapazität der Generatorenaggregate von Wasserkraftwerken um 2775 Kilowattstunden, welche der Versorgung von 34 Gemeinden, 489 Dörfern und 137 900 Einwohnern zugute kommen.
In den nächsten Jahren wird Tibet den weiteren Ausbau der Energiewirtschaftsbasen für die „Versorgung Osttibets mit Strom aus Westtibet“ vorantreiben und sich um den Ausbau und die Umgestaltung des dreistufigen Stromnetzes bemühen, den sicheren Betrieb des Stromnetzes gewährleisten und danach streben, bis zum Jahr 2010 die Gesamtkapazität der Generatorenaggregate der fertiggestellten und im Bau befindlichen Kraftwerke von 500 000 Kilowattstunden heute auf 1,2 Millionen Kilowattstunden zu erhöhen. Dadurch können fast alle Dörfer und Ortschaften mit Strom versorgt werden, was der weiteren Wirtschaftsentwicklung einen kräftigen Auftrieb verschaffen wird.
Bergbauindustrie
Tibet fördert eine solide Entwicklung der Bergbauindustrie, indem es Schürfung und Erschließung von Bodenschätzen unablässig verstärkt. Im Jahr 2006 wurden in Tibet insgesamt 121 800 Tonnen Chromerze, 415 000 Tonnen Bleierze und 1,26 Millionen Tonnen Kupfererze gewonnen, sowie 1,667 Millionen Tonnen Zement hergestellt. Die Gewinnung von Sand und Steinen für die Bauwirtschaft hatte ebenfalls einen großen Zuwachs zu verzeichnen. Die Jahresproduktion betrug 5 Millionen Kubikmeter, wobei ein Produktionswert von über 100 Millionen Yuan erwirtschaftet wurde.
Im Jahr 2006 hat Tibet mehr als 80 Millionen Yuan in Probebohrungen investiert und 130 Projekte durchgeführt, die einer großangelegten Untersuchung von Bodenressourcen und der Renaturierung von Gebieten dient, in denen Bodenschätze abgebaut worden sind. Gleichzeitig wurde die Schürfung von wichtigen Mineralienarten und die Erforschung potenzieller Lagerstätten durchgeführt. Schürfungen belegen den Reichtum Tibets an Bodenschätzen. 2000 Lagerstätten von 101 Mineralien wurden entdeckt, deren potenzieller Gesamtwert 1000 Milliarden Yuan beträgt. Mit seinen 13 Lagerstätten, darunter reiche Vorräte an Chrom, Kupfer und Bor, steht Tibet an der Landesspitze. Der geschätzte gesamte Produktionswert der Bergbauindustrie wird sich in den kommenden fünf bzw. zehn Jahren auf über 10 Milliarden Yuan belaufen. Sein Anteil am gesamten Produktionswert des Autonomen Gebiets wird ein Drittel betragen. Somit wird die Bergbauindustrie zu einer tragenden Säule der tibetischen Wirtschaft werden.
Bauwesen
Der Wertzuwachs des tibetischen Bauwesens hat sich im Jahr 2006 auf 5,838 Milliarden Yuan belaufen, ein Plus von 25,2 Prozent gegenüber 2005; der Anteil der Zuwachsrate des Bauwesens am BSP Tibets stieg auf 20,13 Prozent. Mit der allmählichen Ausweitung des Bauwesens stieg die Zahl der Bauern und Hirten, die in diesem Wirtschaftszweig tätig sind, auf über 30 000. Sie erwirtschafteten dabei ein Einkommen in Höhe von etwa 100 Millionen Yuan.
Durch die Ausweitung der Reform des Wohnungssystems hat die Immobilienbranche im letzten Jahr immer mehr Kapital angezogen. Im Jahr 2006 gab es 76 registrierte Immobilienunternehmen mit einem Investitionsvolumen von 810 Millionen Yuan. Insgesamt wurden Eigentumswohnungen mit einer Gesamtfläche von 610 000 Quadratmetern gebaut, ein Plus von 39 Prozent gegenüber 2005. Die Immobilienbranche ist ein neuer und wichtiger Faktor für die Entwicklung der tibetischen Wirtschaft geworden. |