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Land-, Vieh- und Forstwirtschaft

Tibet gilt als ein Gebiet, in dem Land- und Viehwirtschaft die Hauptwirtschaftszweige sind. Aus umweltbedingten und aus historischen Gründen ist die Land- und Viehwirtschaft aber nur schwach entwickelt gewesen. Aufgrund ungünstiger Verkehrsverhältnisse wurden die meisten in Tibet hergestellten Agrarprodukte und tierischen Produkte nur in Tibet konsumiert, lediglich ein kleiner Teil von ihnen konnte in anderen Landesteilen vermarktet werden. Dank der Fertigstellung der Qinghai-Tibet-Eisenbahn wird der Verbindungsweg zwischen Tibet und dem Landesinnern erheblich verkürzt. Dies bietet eine günstige Chance für die Vermarktung einheimischer Agrarprodukte und beschleunigt deren Zugang zum außertibetischen Markt. Statistiken zufolge betrug 2006 der Gesamtproduktionswert der Land-, Vieh- und Forstwirtschaft sowie des Fischereiwesens 7,375 Milliarden Yuan, ein Plus von 6,3 Prozent im Vergleich zu 2005. Der Anteil der Landwirtschaft lag bei 3,23 Milliarden Yuan, ein Plus von 6 Prozent; der der Viehwirtschaft bei 3,208 Milliarden Yuan, ein Plus von 9,5 Prozent.

Unter der Voraussetzung der Gewährleistung eines stabilen Getreideertrags hat Tibet in den letzten Jahren die Anbaufläche für ertragreiche Kulturpflanzen von guter Qualität, Futterpflanzen und Industriepflanzen erhöht. Gegenwärtig ergreifen die Bauern und Hirten neben der Entwicklung der traditionellen Land- und Viehwirtschaft die Chance, dank der Eröffnung der Eisenbahnlinie den Fremdenverkehr auszubauen. Dies wird zu einer Erweiterung ihrer Einnahmequellen führen. Im Jahr 2006 arbeiteten 29 000 Bauern und Hirten im Tourismusbereich, 49 Prozent mehr als im Jahr 2005; das Pro-Kopf-Einkommen im Touristiksektor betrug 5318 Yuan, gemessen an den Vorjahreszahlen ist dies eine Zunahme um das 1,53fache; der Trend zum schnellen Wachstum setzte sich hier weiter fort.

Landwirtschaft

Tibet stützt sich bei der Transformation seiner traditionellen Landwirtschaft in eine zeitgemäße Landwirtschaft auf moderne Technik und die Verbreitung wissenschaftlich-technischen Fortschritts. So entwickelt sich eine leistungsfähige Landwirtschaft. Der Getreide- und Speiseölertrag pro Flächeneinheit und die Nutzungsrate der landwirtschaftlichen Produktionsmittel konnten bereits erhöht werden. Es zeichnet sich ein erfreulicher Trend zur Entwicklung der Agrarwirtschaft ab. Im Jahr 2006 betrug die gesamte Getreideanbaufläche 171 650 Hektar, 6030 Hektar weniger als im Jahr 2005. Der Getreideertrag pro Flächeneinheit lag bei 387 Kilogramm; der durchschnittliche Getreideertrag pro Hektar wuchs um 45 Kilogramm. Der realisierte Produktionswert der Landwirtschaft belief sich auf 3,23 Milliarden Yuan, ein Plus von 6 Prozent. Die Qingke-Gerste-Anbaufläche hat den größten Anteil an der Gesamtanbaufläche. Sie wurde auf 116 280 Hektar angebaut, 3990 Hektar weniger als im Vorjahr; 41 490 Hektar standen für Weizen zur Verfügung, 510 Hektar weniger als ein Jahr zuvor. Auf 24 050 Hektar wurde Raps kultiviert, 2000 Hektar weniger als im Jahr zuvor. Die Gemüseanbaufläche betrug 18 990 Hektar, ein Plus von 950 Hektar. Die Getreideproduktion betrug im ganzen Jahr 923 700 Tonnen, ein Minus von 1,1 Prozent gegenüber 2005; die Rapsproduktion betrug 54 500 Tonnen, ein Minus von 10,9 Prozent gegenüber 2005; die Gemüseproduktion betrug 450 000 Tonnen, ein Plus von 4,8 Prozent gegenüber 2005.

In den letzten Jahren hat Tibet die Entwicklung der Land- und Viehwirtschaft tibetischer Prägung energisch angepackt, sieben Produktionslinien für die Herstellung von einheimischen Agrarprodukten und tierischen Produkten konnten eingerichtet werden. Dadurch wurde drei Jahre hintereinander eine 5-prozentige Wachstumsrate der Land- und Viehwirtschaft erzielt. Im Jahr 2006 stellte Tibet einen Sonderfonds in Höhe von 240 Millionen Yuan für die Entwicklung von einheimischen Agrarprodukten und tierischen Produkten zur Verfügung, woraus 364 000 Bauern und Hirten Nutzen zogen. Das erhöhte Einkommen pro Bauer und Hirt betrug 660 Yuan. Gleichzeitig räumte Tibet der Ausbildung von Bauern und Hirten neuen Typs eine hohe Priorität ein: mit einem Kos-tenaufwand von 40 Millionen Yuan wurden 257 000 agrartechnische Instrukteure, Bauern und Hirten ausgebildet. Dadurch wurden das Wissen und die praktischen Fertigkeiten der Bauern und Hirten erweitert.

Tibets wichtigste Getreideanbaugebiete befinden sich meistens in trockenen und halbtrockenen Zonen. Landwirtschaft ist in diesen Gegenden nur mit einem leistungsfähigen Bewässerungssystem möglich. Der Schlüssel zur Verbesserung der Produktion der Land- und Viehwirtschaft liegt daher in der Beschleunigung des Aufbaus der Bewässerungsanlagen und in der Erhöhung der Wassermengen. Im Jahr 2006 beschleunigte Tibet den Aufbau von Bewässerungszonen, die sich im Einzugsgebiet des Nyang Qu-, des Lhasa- und des Yalong-Flusses befinden; Tibet erhöhte und verbesserte die Ackerbaufläche um 5333 Hektar und schuf dadurch günstige Voraussetzungen für reiche Ernten in der Landwirtschaft und Produktionssteigerungen in der Viehwirtschaft.

Im Jahr 2007 treten 44 vom Autonomen Gebiet Tibet geplante Projekte für einheimische Agrarprodukte und tierische Produkte in die Durchführungsphase ein. Diese 44 Projekte betreffen sieben Bezirke bzw. Städte und 50 Kreise bzw. Städte und nehmen eine Investition von 360 Millionen Yuan in Anspruch. Die Gesamtinvestitionen enthalten staatliche Investitionen, von Bürgern aufgebrachte Geldmittel, Investitionen der Unternehmen und Beiträge in Form von Arbeitsleistungen seitens der Bewohner der betreffenden Gebiete. Der Anteil staatlicher Investitionen macht 61,07 Prozent aus. Mit Durchführung dieser Projekte wird Tibet eine Anzahl von Schlüsselunternehmen in der Land- und Viehwirtschaft aufbauen können, die in der Lage sein werden, agrarische und tierische Markenprodukte hervorzubringen. Damit wird die Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Viehwirtschaft weiter erhöht.

Viehwirtschaft

Es gibt in Tibet reichhaltige Ressourcen für die Entwicklung der Viehwirtschaft; ausgedehnte Weideflächen sind ebenso vorhanden wie variantenreiche Viehrassen. Viehzucht wird heute auf dem Grasland, in den Ackerbaugebieten und in den Randgebieten der Städte betrieben. Zur Zeit wird der Aufbau der Produktionslinien für die Zucht von Kaschmirziegen, Yaks, Schweinen, Hühnern, Schafen und Kühen durchgeführt, die den Schwerpunkt in der Entwicklung der tibetischen Viehwirtschaft bilden. Ziel ist es, die Märkte mit größeren Mengen von Produkten zu beliefern, die nach den Regeln der biologischen Landwirtschaft hergestellt werden. Dies wird zu einer Steigerung des Einkommens der Bauern und Hirten beitragen. Im Jahr 2006 zeigte die Viehwirtschaft eine leicht wachsende Tendenz. Statistiken zufolge betrug der Gesamtproduktionswert der Viehwirtschaft in Tibet 3,208 Milliarden Yuan. Der Anteil der Viehwirtschaft am gesamten Produktionswert der Land-, Forst-, Vieh- und Fischereiwirtschaft betrug 44 Prozent. Ende 2006 erreichte der Viehbestand eine Größenordnung von 24,36 Millionen Stück, 210 000 Stück mehr als Ende 2005. Davon waren Rinder 6,51 Millionen Stück, ein Plus von 190 000 Stück; 17,03 Millionen Schafe, ein Plus von 50 000 Stück. Die gesamte Fleischproduktion betrug 222 100 Tonnen, ein Plus von 3,5 Prozent gegenüber 2005. An Milchprodukten wurden 276 100 Tonnen erzeugt, ein Plus von 2,3 Prozent gegenüber 2005. Rein rechnerisch kommen auf jeden Tibeter 77,48 Kilogramm Fleisch und 97,48 Kilogramm Milch.

Forstwirtschaft

2006 betrug die aufgeforstete Fläche in Tibet 18 470 Hektar, davon entfielen 1840 Hektar auf Nutzholz, 8820 Hektar auf Wirtschaftswälder und 6230 Hektar auf Windschutzwälder. Es wurden über 20 000 Tonnen Frisch- und Trockenobst produziert; mehr als 1500 Tonnen wildwachsender Pilze und Kräuter wurden verarbeitet und in den Handel gebracht. Im Jahr 2006 betrug der gesamte Produktionswert der Forstwirtschaft 1,78 Milliarden Yuan. Das Einkommen der Bauern und Hirten, das sie durch die Teilnahme am Aufbau von forstwirtschaftlichen Projekten erwirtschaftet haben, stieg um 550 Millionen Yuan gegenüber dem Jahr 2005. Dank der Übergabe der Qinghai-Tibet-Eisenbahn an den Verkehr und der Inbetriebnahme der Flughäfen Nyingchi und Ngari wird die Eröffnung neuer Wald- und Ökoreiserouten ein neuer Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung Tibets werden.

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