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Gesundheitswesen

Vor der friedlichen Befreiung gab es in Tibet keine modernen Einrichtungen für medizinische Betreuung und Gesundheitspflege. Kurz nach der friedlichen Befreiung Tibets im Jahr 1951 hat die Volksbefreiungsarmee das Gesundheitswesen in Tibet begründet. Bis heute hat der Staat insgesamt mehr als 1,8 Milliarden Yuan Geldmittel bereitgestellt, um die medizinische Betreuung und Gesundheitsfürsorge in Tibet zu entwickeln. Ferner betragen die jährlichen Krankengeldzuschüsse für die Bauern und Hirten über 20 Millionen Yuan. Statistiken zufolge gab es Ende 2006 im ganzen Autonomen Gebiet Tibet 903 Institutionen für Gesundheitsfürsorge, 763 davon waren Krankenhäuser und Sanitätsstationen, 81 Einrichtungen zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten und 55 Kliniken, Stationen bzw. Stellen für Gesundheitsfürsorge für Mutter und Kind. Es gab 7516 Krankenbetten, 4531 davon in Krankenhäusern. Die Zahl der medizinischen Fachkräfte lag bei 7912, von denen 2691 approbierte Ärzte waren. Es gab pro eintausend Personen 2,7 Krankenbetten und 3 medizinische Fachkräfte.

Um den Aufbau der infrastrukturellen Einrichtungen der Gesundheitspflege in den Agrar- und Viehzuchtgebieten zu fördern, hat Tibet im Jahr 2006 insgesamt 186 Millionen Yuan für den Bau von 453 neuen Sanitätsstationen in den Gemeinden und für den Um- und Ausbau von 11 medizinischen Dienstleistungszentren der Kreise eingesetzt. Inzwischen wurde der Aufbau des Systems der Krankheitsvorbeugung und –kontrolle und des Systems der medizinischen Hilfeleistung intensiviert. Bis Ende 2006 wurden 131 Bauprojekte vollendet, von denen 57 der Krankheitsvorbeugung zugute kommen, und 74 im Bereich der medizinischen Hilfe angesiedelt sind. Die gesamte Investitionssumme betrug etwa 153,71 Millionen Yuan, was bedeutet, dass 96,3 Prozent der vom Staat zugeteilten Gesamtzahl von Projekten realisiert und 93,3 Prozent der gesamten Investitionssumme ausgegeben wurden. Dadurch wurden die Bedingungen für die medizinische Betreuung und Gesundheitsfürsorge in Tibet beträchtlich verbessert und das Absicherungsniveau der Gesundheit der tibetischen Bevölkerung, insbesondere der Bauern und Hirten, weiter erhöht. Statistiken zufolge ist die Sterblichkeitsrate von Frauen während der Schwangerschaft und bei der Geburt von 50 Promille im Jahr 1959 auf 2,47 Promille im Jahr 2006, und die Säuglingssterblichkeit von 430 Promille auf 24,38 Promille gesunken. 4614 Bauern und Hirten, die am grauen Star erkrankt waren, wurden erfolgreich operiert.

Das System der medizinischen Betreuung in den Agrar- und Viehzuchtgebieten

Zur Zeit ist das in Tibet praktizierte System der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung in den Agrar- und Viehzuchtgebieten ein grundlegendes Absicherungssystem für die Bauern und Hirten. Unterstützt von der Regierung haben sich Bauern und Hirten freiwillig zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen. Neben der Regierung und den Arbeitseinheiten entrichtet jedes Mitglied seine Beiträge an den Fonds der Genossenschaft. Die Kosten für die Behandlung schwerer Krankheiten werden ebenso von der Genossenschaft getragen wie die Kosten für Notfallmedizin. Alle Bauern und Hirten, die jährlich mindestens 10 Yuan Beiträge an den Fonds entrichtet haben, können sich sämtliche Kosten der ambulanten Behandlung in den medizinischen Einrichtungen erstatten lassen. Darüber hinaus trägt die Genossenschaft mehr als 60 Prozent der bei einer stationären Behandlung anfallenden Kosten. Da sich die Wirtschaft und das Niveau der Medizintechnik in Tibet ständig entwickeln und die Preise für Arzneimittel steigen, sind die Zuschüsse des Staates für medizinische Versorgung angehoben worden. Als weiterer Kostenfaktor kommt hinzu, dass infolge der Weiträumigkeit und geringen Bevölkerungsdichte des Autonomen Gebiets Tibet die Selbstkosten der Dienstleistungen im medizinischen Bereich sehr hoch sind. Von 1992 bis 2006 sind die Zuschüsse von anfänglich 5 Yuan pro Kopf und Jahr schrittweise auf 90 Yuan pro Kopf und Jahr angehoben worden. Für 2007 ist zugunsten der Bauern und Hirten eine Anhebung des Satzes auf 100 Yuan vorgesehen. Dies ist die sechste Erhöhung der Zuschüsse. Die Zahl der Bauern und Hirten, die in den Genuss dieser Leistungen kommen, hat inzwischen 2,37 Millionen erreicht. Diejenigen Älteren, Behinderten und Minderjährigen, die arbeitsunfähig sind und über kein Einkommen zum Lebensunterhalt verfügen, sowie weder einen Ernährer in der Familie noch einen gesetzlichen Vormund haben, können noch weitere Hilfen beziehen. Dies gilt ebenso für diejenigen, die wegen schwerer oder chronischer Krankheiten so hohe Behandlungskosten zu tragen hätten, dass dies die Sicherung der Grundbedürfnisse ihrer Familien gefährden würde. Schätzungsweise werden bis 2010 die Sätze für die kostenlose medizinische Behandlung für Bauern und Hirten auf 130 Yuan pro Kopf steigen. Die genossenschaftliche medizinische Betreuung in den Agrar- und Viehzuchtgebieten gewährleistet nicht nur das Recht der Bauern und Hirten auf eine grundlegende medizinische Betreuung und Gesundheitsfürsorge, sondern setzt auch deren wirtschaftliche Belastung erheblich herab.

Tibetische Medizin und Pharmazie

Dank großzügiger Unterstützung der Zentralregierung und der Regierung des Autonomen Gebiets Tibet ist eine schwungvolle Entwicklung der pharmazeutischen Industrie für tibetische Medizin zu verzeichnen. Sie zählt heute zu den sechs wichtigsten Industriezweigen mit eigenem Gepräge. Statistiken zufolge ist 2006 in Tibet die Zahl der Einrichtungen für tibetische Medizin bereits auf vierzehn gestiegen; gleichzeitig haben mehr als 60 Krankenhäuser der Kreisebene eine Abteilung für tibetische Medizin eingerichtet; über 2000 Personen arbeiten auf dem Fachgebiet der tibetischen Medizin und Pharmazie. Vor Beginn der Reform- und Öffnungspolitik 1978 gab es lediglich ein einziges pharmazeutisches Unternehmen für tibetische Medizin, im Jahr 2006 sind es hingegen bereits neunzehn, deren Produkte dem staatlichen Standard „Good Manufacturing Practice“ (GMP) entsprechen. Sie stellen mehr als 360 Sorten von Medikamenten der tibetischen Medizin her, 283 Sorten haben staatliche Genehmigungsnummern für Arzneimittel erhalten, darunter finden sich 20 Präparate, die in die Liste staatlich geschützter chinesischer Arzneimittel aufgenommen wurden. Das tibetische Arzneimittel „Ganlu“ hat den Ehrentitel „Bekannte Warenmarke Chinas“ erhalten. 2006 betrug der industrielle Bruttoproduktionswert der siebzehn pharmazeutischen Unternehmen für tibetische Medizin, die den GMP-Normen entsprechen, 623 Millionen Yuan, das Umsatzvolumen erreichte 627 Millionen Yuan und die abgeführten Steuern betrugen 93 Millionen Yuan.

Um die Erforschung der tibetischen Medizin und Pharmazie zu fördern, wurde 2006 das Forschungsinstitut für Tibetische Medizin und Pharmazie beim Krankenhaus für Tibetische Medizin des Autonomen Gebiets Tibet offiziell ins Leben gerufen. Das neue Institut hat bereits 17 Forschungsanträge eingereicht. Es wurden folgende wichtige Werke offiziell herausgegeben und zum Kauf angeboten: „Vier medizinische Kanons“, zusammengestellt von Qamba Chilai, einem Experten für tibetische Medizin und Pharmazie, die „Gesammelten Rezepte tibetischer Medizin“, eines der Projekte zur Erforschung und Edition von Schriften über Medizin und Pharmazie der nationalen Minderheiten des ganzen Landes, und das „Große Wörterbuch der tibetischen Medizin und Pharmazie“, dessen Edition zum Forschungsbereich des Staatlichen Verwaltungsamts für die Chinesische Medizin und Pharmazie gehört. Dadurch werden für die Nachwelt wertvolle Dokumente gesichert.

Am 6. April 2007 ist die Zeitschrift „China’s Tibetan Medicine“ zum ersten Mal erschienen. Derzeit enthält sie folgende Rubriken: historische Dokumente über tibetische Medizin, astronomische Kalenderberechnung, Grundlagentheorie, klinische Diagnosen und Therapien, Medikamente und Rezepte. Ihre Zielsetzung besteht darin, dem Ursprung und der Entwicklungsgeschichte der tibetischen Medizin und Pharmazie auf den Grund zu gehen, das Kulturerbe der tibetischen Medizin und Pharmazie zu unter-suchen und zu übernehmen, diagnostische und therapeutische Methoden für verschiedene Krankheiten wissenschaftlich zusammenzufassen, wirksame Bestandteile tibetischer Arzneimittel und Technologien für derer Herstellung zu erforschen. Alle diese Maßnahmen werden einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung des akademischen Niveaus der tibetischen Medizin und Pharmazie leisten.

Das Kooperationsprojekt für Mutterschutz und Säuglingspflege

Im September 2006 begann Tibet in sieben Kreisen seiner vier Bezirke mit der Durchführung des „Kooperationsprojekts für Mutterschutz und Säuglingspflege für den Zeitraum 2006 bis 2010“, das vom staatlichen Gesundheitsministerium und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) organisiert wird. Gyaca, Qusum und Chagyab sind als drei neue Kreise in das Projekt einbezogen worden. Es ist beabsichtigt, die Qualität der Dienstleistung für Mutterschutz und Säuglingspflege zu verbessern, wobei armen und nichtsesshaften Schwangeren und Gebärenden und deren Kindern besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Nach Vollendung des Projekts im Jahr 2010 wird dank des mit ihm einhergehenden Aufbaus medizinischer Einrichtungen schließlich das dreistufige medizinische Dienstleistungsnetz auf der Ebene des Kreises, der Gemeinde und des Dorfs verwirklicht sein. Eine effektive und kostengünstige medizinische Grundversorgung wird dann 80 Prozent der Familien in den vom Projekt erfassten Gebieten zur Verfügung stehen. Durch Ernährungsberatung und Unterricht in Säuglingspflege wird sich die Säuglingssterblichkeit erheblich vermindert haben. 2010 werden mindestens 70 Prozent der Sanitätsstationen eine Grundversorgung in den Bereichen Geburtshilfe, Notfall- und Intensivmedizin für Neugeborene anbieten können; 80 Prozent der Schwangeren werden im Krankenhaus entbinden, was gemessen an den Zahlen von 2006 eine Steigerung um 50 Prozent bedeutet; der Anteil der blutarmen bzw. unterernährten Schwangeren und Säuglinge wird gegenüber 2006 um 10 Prozent bzw. 25 Prozent sinken, wodurch der Gesundheitszustand der Kinder verbessert und die Häufigkeit des Auftretens von Krankheiten herabgesetzt wird.

Das Projekt für Mutterschutz und Säuglingspflege, das von der UNICEF finanziert und von Tibet seit 1986 durchgeführt wird, hat bereits fünf Stufen durchlaufen. Das Projekt im Zeitraum von 2001 bis 2005 erstreckte sich auf 15 Kreise in den vier Bezirken Xigaze, Shannan, Nagqu und Nyingchi, und brachte 600 000 Menschen unmittelbare Vorteile.

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