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Chinas Tibet: Fakten und Zahlen 2006
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2006 haben die tibetischen Literatur- und Kunstschaffenden eine große Anzahl von Bühnenstücken und künstlerischen Darbietungen geschaffen und aufgeführt, die eine begeisterte Aufnahme beim Publikum fanden. Darunter befand sich auch der große Galaabend der tibetischen Gesangs- und Tanzveranstaltung "Der bunte Hada", der beim 3. Nationalen Festival der ethnischen Minderheiten mit dem Goldpreis in der Kategorie "Musik- und Tanzspiel" ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus gewann die tibetische Delegation den "Preis für hervorragende Organisation". Ferner erhielten einige Programme den "Preis für ausgezeichnete Programme" und sieben Spieler den "Preis für ausgezeichnete Spieler" bzw. den "Preis für ausgezeichnete Nachwuchskünstler". Statistiken zufolge gab es Ende 2006 im ganzen Autonomen Gebiet Tibet insgesamt 25 Kunstensembles, 208 Kulturhäuser bzw. –stationen, vier öffentliche Bibliotheken und zwei Museen.

Rundfunk und Fernsehen

Seit einigen Jahren wird in Tibet ein Projekt durchgeführt, das sich zum Ziel gesetzt hat, in jedem Dorf einmal im Monat einen Film vorzuführen und allen Dörfern den Rundfunk- und Fernsehempfang zu ermöglichen. Seitdem hat sich dank Radio und Fernsehen die Teilhabe am kulturellen Leben für die Bauern und Hirten tatsächlich verbessert. Statistiken zufolge gab es im ganzen Autonomen Gebiet Tibet Ende 2006 insgesamt drei Rundfunkstationen, 38 Mittel- und Kurzwellensender und Relaisstationen sowie fünf Fernsehstationen. 85,8 Prozent bzw. 86,9 Prozent der Bevölkerung werden von Rundfunk und Fernsehen erreicht, womit das Ziel, alle Verwaltungsdörfer am Rundfunk- und Fernsehempfang teilhaben zu lassen, im Wesentlichen realisiert wurde.

Ende 2006 betrug die Zahl der Internet-User in Tibet rund 160 000, was 5,8 Prozent der tibetischen Bevölkerung entspricht. Im Vergleich zum Januar 2004 ist die Zahl der tibetischen Internet-User um 74 000 gestiegen, was eine Zunahme um 86 Prozent innerhalb von drei Jahren bedeutet und deutlich über dem nationalen durchschnittlichen Wachstumsniveau (72 Prozent) liegt. Die Zahl der unter der Domain „cn“ in Tibet registrierten Internet-Adressen lag Ende 2006 bei 2440, gegenüber 824 im Januar 2004.

Presse- und Verlagswesen

2006 haben die tibetischen Presse- und Verlagsanstalten im Bereich ihrer schwerpunktmäßigen Themen Tourismus, tibetische Medizin und Pharmazie, Kunstgewerbe der ethnischen Minderheiten sowie Lebewesen der Hochebene, ihre Herausgeberschaft intensiviert und dadurch eine günstige Ausgangslage für eine schnelle, gesunde, nachhaltige und geordnete Entwicklung des Verlagswesens geschaffen. Im gleichen Jahr wurden Zeitungen in einer Auflage von 42,08 Millionen Exemplaren, diverse Zeitschriften in einer Auflage von 2,68 Millionen Exemplaren, und Bücher in einer Auflage von 9,28 Millionen Bänden herausgegeben. Der gesamte Produktionswert betrug 310 Millionen Yuan, was 1,25 Prozent des Bruttosozialprodukts des ganzen Gebiets ausmachte. Dadurch konnten die Bedürfnisse der Leser mit unterschiedlichem sozialen und ethnischen Hintergrund im Großen und Ganzen befriedigt werden.

Im Dezember 2006 wurde das Projekt zur Zusammenstellung und Bearbeitung des Tripitaka, der ersten Sammlung buddhistischer Sutras mit Interpunktionszeichen in der chinesischen Geschichte, offiziell in Angriff genommen. Diese chinesische Ausgabe des „neu bearbeiteten Tripitaka“ wird schätzungsweise aus mehr als 300 Bänden mit 300 Millionen Schriftzeichen bestehen. Die Edition wird für die Bewahrung und Fortentwicklung des Buddhismus von großer Bedeutung sein und auf viele Fachgebiete wie Philosophie, Geschichte, Nationalitätenforschung, Sprachwissenschaft, Literatur, Kunst und Astronomie einen bedeutenden Einfluss ausüben. Nach Fertigstellung der Edition wird ihr Inhalt im Vergleich zur japanischen Ausgabe des „Tripitaka“, die bislang die meisten Varianten der Sutras enthält, etwa doppelt so umfangreich sein.

Tibetologische Forschung

Im alten Tibet gab es keine tibetologische Forschung im modernen Sinne. Heute ist die Tibetologie längst zu einem anerkannten akademischen Fach zur Erforschung der tibetischen Kultur geworden. Zur Zeit gibt es in China 60 tibetologische Forschungsinstitute mit 1000 Tibetforschern. Die Forschung umfasst viele Bereiche, darunter Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur, Medizin, Verkehr und Tourismus. Auf diesen Gebieten sind in den letzten Jahren zahlreiche wissenschaftliche Monografien und Fachartikel veröffentlicht worden. Stärkung und Ausbau der tibetologischen Forschung wird für den Schutz der tibetischen Gesellschaft, Kultur und Medizin sowie deren Entwicklung von weitreichender Bedeutung sein. 2006 wurde der landesweit erste Staatspreis für Tibetologie, der „Qomolangma-Preis“, verliehen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die tibetologische Forschung in China in eine neue Entwicklungsphase getreten ist. Im Jahr 2007 sollen die wichtigsten chinesischsprachigen Werke der neueren Tibetforschung ins Englische übersetzt werden, um sie so einem weiteren Leserkreis bekannt zu machen.

Arbeit des Denkmalschutzes

Tibet ist ein Gebiet mit einer sehr hohen Konzentration an historischem Kulturerbe. Zur Zeit gibt es im ganzen Autonomen Gebiet mehr als 2000 Kulturstätten und historische Relikte, 35 davon stehen unter dem Denkmalschutz auf Staatsebene, 48 unter dem Denkmalschutz auf der Ebene des Autonomen Gebiets und 168 unter dem Denkmalschutz auf der Ebene des Bezirks bzw. Kreises. Die Stadt Lhasa, die Stadt Xigaze und die Kreisstadt von Gyangze wurden vom Staatsrat als schwerpunktmäßig zu schützende berühmte kulturhistorische Städte Chinas eingestuft. Der Potala-Palast, das Jokhang-Kloster und der Norbu Lingka wurden in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. In den letzten 20 Jahren hat der Staat für den wirksamen Schutz dieses wichtigen tibetischen Kulturerbes über 600 Millionen Yuan aufgewendet.

Im Jahr 2006 hat Tibet durch das Festhalten an der Richtlinie „Der Schutz spielt die Hauptrolle, die Rettung steht an erster Stelle, die angemessene Nutzung wird praktiziert und die Verwaltung verstärkt“ die gesunde Entwicklung des Denkmalwesens gewährleistet. Unter diesem Motto geht die Arbeit an einem Schutzprojekt gut voran, das drei wichtige Kulturdenkmäler umfasst: den Potala-Palast, den Norbu Lingka und das Sagya-Kloster. Das Projekt sieht eine Investitionssumme von insgesamt mehr als 300 Millionen Yuan vor. Von den im Jahr 2006 in Angriff genommenen elf Unterprojekten wurden neun fertiggestellt, wofür 17 Millionen Yuan eingesetzt wurden. Bisher wurden im Rahmen des Schutzprojektes für die obengenannten drei Denkmäler bereits insgesamt 154 Unterprojekte angegangen, 111 von ihnen sind abgeschlossen und abgenommen, wofür 222,72 Millionen Yuan eingesetzt worden sind, eine Summe, die 67 Prozent der Gesamtinvestition ausmacht. Weitere bemerkenswerte Resultate sind auf dem Gebiet des Denkmalschutzes erzielt worden: die Anlage einer Grünfläche vor dem Potala-Palast, die Untersuchung der Kulturdenkmäler, die beim Bau des tibetischen Abschnitts der Eisenbahnlinie Qinghai-Tibet entdeckt wurden, die Ausarbeitung gesetzlicher Bestimmungen über die Bewahrung von Kulturrelikten und die Eintragung dieser Kulturrelikte in ein Register, Anlage und Ausbau der Archive und die Modernisierung des Brandschutzes von Kulturstätten.

In die vom Staatsrat im Mai 2006 veröffentlichte 6. Liste der für ganz China schwerpunktmäßig unter Denkmalschutz gestellten Kulturstätten, sind weitere acht Kulturstätten und neun Objekte aus Tibet aufgenommen worden. So gibt es zur Zeit in Tibet 35 Kulturstätten, die schwerpunktmäßig unter dem Denkmalschutz auf Staatsebene stehen.

Immaterielles Kulturerbe

Seit den 1980ern haben das Autonome Gebiet Tibet und dessen Bezirke sowie Städte die Institutionen für die Rettung, Aufbereitung und Erforschung des Kulturerbes der Nationalitäten eingerichtet, und im Laufe der Zeit ihre Forschungsgruppen in die Städte, Gemeinden, Dörfer und Klöster zu umfangreichen Untersuchungen, Sammlungen und Registrierungen geschickt. Bis Ende 2006 haben die Forscher mehr als 10 000 Volkskünstler in allen Ortschaften des gesamten Autonomen Gebiets interviewt, wobei sie eine große Anzahl von Bild- und Tondokumenten gefertigt und über 10 000 Fotos gemacht haben. Sie haben über 1000 wissenschaftliche Abhandlungen über die traditionelle Kultur der tibetischen Nationalität veröffentlicht, und mehr als 30 Monographien über die Kultur der Nationalitäten herausgegeben. Auf der Grundlage einer genauen Erfassung hat Tibet im Jahr 2006 seine erste Liste des immateriellen Kulturerbes auf der Ebene des Autonomen Gebiets festgelegt, die 38 Objekte enthält.

Nach der Veröffentlichung dieser ersten Liste sind im Mai 2007 in der zweiten Liste des immateriellen Kulturerbes auf der Ebene des Autonomen Gebiets 83 Objekte in zehn Kategorien wie z.B. Volksmusik, Volkstanz und volkstümliches Kunsthandwerk benannt worden, zu denen u.a. das Krankenhaus für Tibetische Medizin Momzekang und die astronomische Kalenderberechnung gehört.

In den kommenden Jahren wird Tibet ein System zum Schutz und zur Förderung des immateriellen Kulturerbes etablieren, Bauprojekte zum Schutz des immateriellen Kulturerbes in Angriff nehmen, eine allgemeine Untersuchung des immateriellen Kulturerbes vornehmen und Archive und Datenbanken einrichten. Um die Forschung, Begutachtung, Aufbewahrung und Pflege seines immateriellen Kulturerbes zu intensivieren, wird Tibet schrittweise Schutzzentren auf verschiedenen Ebenen errichten.

Der Kulturaustausch mit dem Ausland

2006 war Tibets Kulturaustausch mit dem Ausland sehr rege. Im Februar nahmen auch zwei Künstler aus Tibet am Gastspiel chinesischer Künstler im berühmten venezianischen Theater „La Fenice“ teil; Ende September flog das Gesangs- und Tanzensemble der Nationalitäten des Bezirks Qamdo mit seinen urtümlichen tibetischen Gesängen und Tänzen zur Teilnahme an einer Kulturveranstaltung nach Südkorea. Vom August bis November fand eine Ausstellung von tibetischen Kunstschätzen im nordrhein-westfälischen Essen statt.

Vom 18. bis 29. Oktober 2006 wurde „Chinas Tibetische Kulturwoche“ in Österreich veranstaltet. Während der Kulturwoche wurden rund 200 Fotografien von hundert Fotografen aus 19 Ländern gezeigt. Diese Arbeiten präsentierten alle Bereiche des Lebens im heutigen Tibet: Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft sowie das Alltagsleben der Bevölkerung der tibetischen Nationalität. Die Ausstellung wurde ergänzt durch 15 Tangka-Malereien, welche die tibetische Religion, Medizin und Pharmazie sowie die Geschichte der tibetischen Nationalität widerspiegeln. Außerdem gab das Gesangs- und Tanzensemble Qamdo für österreichische Zuschauer ein großes Gesangs-, Tanz- und Lyrikprogramm unter dem Titel „Die wunderbare Heimat“. Es wurde darin die Liebe der Tibeter zu Leben und Natur und ihre Sehnsucht nach dem Aufbau eines modernen Tibet zum Ausdruck gebracht. Im Rahmen von Symposien, Foren und akademischem Austausch berichteten vier Lebende Buddhas über den tibetischen Buddhismus und andere Aspekte Tibets.

„Chinas Tibetische Kulturwoche“ ist bereits zu einem wichtigen Instrument des Kulturaustausches mit dem Ausland geworden. Nachdem „Chinas Tibetische Kulturwoche“ erstmals 2001 in Melbourne, Australien, veranstaltet worden war, fand sie bislang in weiteren sieben Ländern statt: Neuseeland, Kanada, Belgien, Thailand, Dänemark, Italien und Österreich.

Abgesehen von Auslandsbesuchen tibetischer Delegationen, hat es noch andere Formen des Kulturaustausches gegeben: alle Bezirke, Städte und Regierungsabteilungen in Tibet empfingen im Jahr 2006 Delegationen aus mehr als 20 Ländern, etwa hundert Gruppen mit einer Gesamtzahl von mehr als 500 Beamten, Journalisten und bekannten Persönlichkeiten. Sie kamen zu Besichtigungszwecken oder zur journalistischen Recherche nach Tibet. Durch den Kontakt auf verschiedenen Ebenen konnte der Reiz tibetischer Kultur vermittelt und deutlich gemacht werden, dass sich in der Entwicklung der Wirtschaft und Gesellschaft Tibets ein großer Wandel vollzogen hat.

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