Auf eine andere Art bemerkenswert sind die Fotos von Xiao Zhuang, die normale Menschen zu bedeutenden Zeiten in der Geschichte des Neuen Chinas zeigen, Jiang Shaowus verstörende Fotos von chaotischen und grausamen Szenen während der Kulturrevolution (1966-76) und Liu Heung Shings Fotos, die aufstrebende nichtstaatliche Künstler wie die Stars Painting Group in den späten 1980ern zeigen sowie Fotos jüngerer Fotografen zu verschiedensten sozialen Themen wie Wanderarbeiter in Fabriken, die Beijinger Olympischen Spiele, den Start der Shenzhou-Raketen, die boomenden Städte und die Konsequenzen der Umweltverschmutzung durch die Industrie.

"Es ist eine sehr eindrucksvolle Ausstellung und zeigt eine große Vielfalt der chinesischen Gesellschaft in der jüngsten Geschichte", sagte Klaus Maier, Geschäftsführer von Mercedes-Benz China, der seit mehreren Jahren in Beijing lebt. "Diese Ausstellung hat mein Verständnis für China und seine Menschen in einem breiten Kontext vertieft."

Junge chinesische Besucher wie Xie Nan fanden die Ausstellung ebenfalls anregend. "Sie ist ein lebendiges visuelles Geschichtebuch, kurz aber informativ", sagte sie. Xie, die in den 1980ern geboren wurde, gestand ein, dass ihr viele Seiten in der Geschichte ihres Vaterlandes "weit weg und unbekannt" sind. Die turbulente Vergangenheit des Landes auf andere Weise zu verstehen, könnte jungen Menschen wie ihr "ein klareres Verständnis davon vermitteln, wie China zu dem wurde, was es heute ist".

Kurator Liu lud die teilnehmenden Fotografen zur Eröffnung der Ausstellung ein, die mit dem 30. Jahrestag der Reform und Öffnung Chinas zusammenfiel.

Dieses Foto von Wang Wenlan aus dem Jahr 1991 zeigt ein China, in dem die großen Städte wie Shanghai noch Königreiche der Fahrräder waren. Heute ist das Auto ein immer beliebteres Transportmittel und verursacht zunehmend Verkehrsstaus und Luftverschmutzung.