"Ich hoffe zutiefst, dass diese aufschlussreiche Ausstellung in China neue Diskussionen darüber auslöst, wie unser Land zu dem wurde, was es heute ist", sagte Xiao Zhuang, eine 74-jährige Fotografin aus Nanjing, von der auch einige Fotos ausgestellt sind. Xiao stellt gerade ein Buch zusammen, das "bewegende Geschichten normaler Chinesen" zeigen soll, deren Fotos sie von den 1950ern bis zu den 1980ern in verschiedenen Provinzen gemacht hat.

"Die Fotos zeigen, wie dramatisch sich China entwickelt hat", meint der 72-jährige Weng Naiqiang. Sein Farbfoto, auf dem Mao in den 1960ern Millionen Roter Garden vom Podium auf dem Tian’anmen-Platz grüßt, erzielte bei einer Auktion im Jahr 2005 einen Preis von mehr als 30.000 Yuan. Der Fotograf aus Beijing sagte: "Ich bin so glücklich, dass junge Fotografen heute viel mehr Freiheit dabei genießen was und wie sie fotografieren, nachdem Einstellung der Chinesen offener und toleranter geworden ist." Weng besteht allerdings darauf, dass die primäre Funktion eines Fotos ist, die Wirklichkeit einzufangen, und dass dies nicht vergessen werden sollte, auch wenn die meisten jungen Fotografen Fotografie als Kunstform betrachten.

Liu sagte, er versuche, dem Betrachter "Einblick in die physische, emotionale und geistige Infrastruktur des Landes" zu vermitteln.

Die Ausstellung wird nächstes Jahr, zum 60. Jahrestag der Gründung des Neuen Chinas, auf Welttournee gehen.

Auf Liu Heung Shings Foto aus dem Jahr 1981 schwenkt jemand in der Verbotenen Stadt eine Coca-Cola-Flasche. Seit Chinas Reform und Öffnung unter Deng Xiaoping erlebt China einen Wirtschaftsboom und zieht enorme Investitionen aus dem Ausland an. Coca-Cola, das erstmals in den 1920ern in China über den Ladentisch ging, errichtete 1980 seine erste Fabrik in Beijing.