Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Kultur Schriftgröße: klein mittel groß
18. 12. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Zensur von Fernsehserie verärgert Bürger

Li hatte auf einer jährlichen Sitzung zu Förderung des Fernsehens am 9. Dezember gesagt, die Serie habe einen "vulgären und negativen sozialen Einfluss, indem sie obszöne Witze, korrupte Beamte und Sex einsetze, um mehr Zuschauer zu bekommen". Die 33-teilige Serie handelt von den Schwierigkeiten im Leben der heutigen Chinesen in einer geschäftigen Metropole nach dem Modell von Shanghai und fokussiert auf die immer höheren Häuserpreise, die sich junge Leute bald nicht mehr leisten können. Eine der Hauptrollen geht sogar soweit, die Geliebte eines korrupten Beamten zu werden, um Geld für eine Wohnung zu bekommen. Die Serie spiegelt auch die schwierige Situation junger Hochschulabsolventen wider, insbesondere solcher, die in großen Städten leben.

Dass Li die Serie kritisiert, ist nicht gut angekommen bei der Öffentlichkeit. Online-Foren sind voll von Profanitäten gegen Li, und die Leute interessieren sich mehr und mehr dafür, was für eine Uhr er trägt und welche Zigaretten er raucht, wie groß sein Haus ist, in welche Restaurants er geht und auf welche Schule er sein Kind schickt. Ein Online-Forum von People's Daily wurde innerhalb von gerade einmal zwei Tagen mit Hunderten von Beiträgen überflutet, die den Ärger der Internetnutzer gegen den Rundfunkbeamten ausdrücken. Die Nachforschungen über Li's Leben haben angeblich ergeben, dass Li 1992 zwei hochklassige Suiten in Beijing, und außerdem eine 280 Quadratmeter große Villa gekauft hat.

Ein solcher Eifer gegen Beamte hat in der Vergangenheit beim Überführen korrupter Beamter schon oft zum Erfolg geführt, allerdings könnte es sein, dass die Webseite "vigilantes" diesmal einen Fehler gemacht hat, da zu den online veröffentlichten Fotos behauptet wird, die Immobilien gehörten einem Filmstar. Bis Mittwoch hat Li keinen Kommentar zu den Vorwürfen abgegeben. Die herumschnüffelnden Internetnutzer hatten sich bereits vergangenes Jahr einen Namen gemacht, als Zhou Jiugeng, ein Manager für Regierungsgebäude in Nanjing, seines Amtes enthoben wurde, weil die Internetnutzer offen gelegt hatten, dass er Luxuszigaretten rauchte und eine 14.600 US-Dollar schwere Vacheron Constantin-Uhr trug.

Schneckenhaus leer

Anfang des Monats wurde die Serie, die auf einem lokalen Fernsehsender ausgestrahlt worden war, von Rundfunkkontrolleuren abgesetzt mit der Begründung, dass sie anstößig sei und zu außerehelichen Affären ermutige. "Die Serie ist ein Hit geworden, weil sie die chinesische Gesellschaft widerspiegelt", meint Cai Wenjun, ein Fan der Serie. "Es gibt fast keine andere Serie in China, die so direkt die Realität der chinesischen Gesellschaft porträtiert." Auch in diesem Zusammenhang gibt es direkte Kritik an Li, da er selbst 2006 gesagt hatte, er unterstütze Serien, die die Realität widerspiegeln.

   zurück   1   2   3   vorwärts  


Quelle: Global Times

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr