Vergangenen Sonntag erlebte China den Höhepunkt einer Legende – 1,4 Millionen Chinesen konkurrierten um knapp 14.000 Stellen bei der nationalem Aufnahmeprüfung für den öffentlichen Dienst. Die Global Times fragt sich, ob die Beamtenprüfung bald mit dem kaiserlichen Examen gleichzusetzen ist, das mit der Qing-Dynastie endete.

Vergangenen Sonntag erlebte China den Höhepunkt einer Legende – 1,4 Millionen Chinesen konkurrierten um knapp 14.000 Stellen bei der nationalem Aufnahmeprüfung für den öffentlichen Dienst.

Die jährliche Prüfung, bei der Chinas Regierungsabteilungen neue Mitarbeiter rekrutieren, erreichte in den letzten zwei Jahren Rekordteilnehmerzahlen von über einer Million. Noch vor sieben Jahren betrug die Zahl nur 87.600. Ein sich rasch entwickelndes Land wie China benötigt hochkalibrige Regierungsangestellte, sodass hohe Bewerberzahlen im Zusammenwirken mit strengen Auswahlkriterien tendenziell zu einem qualitativ besseren öffentlichen Dienst führen könnten.

Die Popularität der Prüfung spiegelt offenbar auch die Situation von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt wider. Auf der Nachfrageseite sind Regierungsjobs, da sie langfristig ein stabiles Einkommen sichern, in China heiß begehrt – insbesondere nach den Auswirkungen der globalen Finanzkrise und angesichts einer galoppierenden Inflation.

Es ist schwer zu sagen, ob die Prüfung effektiv bei der Lösung der Aufgabe ist, den passendsten Kandidaten zu finden. Die Ausrichtung der Prüfung spiegelt jedoch den generellen Zweck des öffentlichen Dienstes wider – und das ist letztlich, dem Volk zu dienen. Eine Aufnahmeprüfung für Beamte sollte so entworfen werden, dass sie zumindest folgende Dinge bewertet: Die Hingabe des Beamten an seine eigentliche Aufgabe; sein Wille, den lokalen Bürgem am besten zu dienen; Integrität und das Handeln in Übereinstimmung mit geltenden Gesetzen und Rechtsvorschriften. Alle zuvor genannten sind wesentliche Qualitäten für künftige Beamte, die eine Aufnahmeprüfung bewerten muss. Wir können daher nur hoffen, dass die gegenwärtige Beamtenprüfung nicht zu so etwas verkommt wie das kaiserliche Examen im alten China.