Die Auswirkungen des Erdbebens vom 11. März in Japan haben bereits die Regale der Supermärkte in Shanghai erreicht: Am vergangenen Donnerstag waren das Salz, die importierten Lebensmittel und selbst einige heimische Produkte ausverkauft. Ein chinesischer Arzt gibt Tipps, was hilft und was nicht.

Bei City ‘super gab es im Regal nur noch Meersalz mit weißen Trüffeln. Dieses wurde in Spanien hergestellt und kostet 106 Yuan (16 US-Dollar). Doch selbst bei einem derart hohen Preis waren nur noch wenige Flaschen übrig. "Ich kann kaum glauben, dass wir nicht mehr in der Lage sein sollen, Meersalz zu kaufen", sagte eine etwas mehr als 20 Jahre alte Käuferin. Sie überprüfte den Preis und das Verfallsdatum – danach verließ sie den Laden wieder.

Schweinshaxe soll gegen eine Verstrahlung schützen.

Auch Carrefour im Wolke-Neun-Einkaufszentrum in der Gegend des Zhongshan Parks erlebte einen ähnlichen Ansturm. Allerdings waren dort am nächsten Tag die Regale schnell wieder aufgefüllt. Kunden wurden darauf hingewiesen, dass eine Person nicht mehr als zwei Pakete Salz kaufen kann.

Tatsächlich hat Meersalz nur einen geringen Anteil an Jod, wie Yu Changlin, stellvertretender Leiter des Zentrums zur Aufspürung von atomarer Verschmutzung beim Krankenhaus Nr. 307 der Volksbefreiungsarmee sagt. "Jod-Tabletten können zwar die Schäden der inneren Organe reduzieren, welche durch radioaktive Partikel verursacht werden", so Yu. "Doch dies hilft nur im Fall von einer hohen Menge an Radioaktivität. In China ist bisher nicht einmal eine niedrige Verstrahlung festgestellt worden, weswegen man keinesfalls von einer Bedrohung der öffentlichen Gesundheit sprechen kann. Deswegen ist es derzeit nicht nur unnötig, Jod-Tabletten einzunehmen, sondern es kann sogar der Gesundheit schaden."