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23. 03. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
In Dongyang, einer Stadt in Zhejiang, isst man im Frühling "zur Stärkung" zuvor in Knabenurin gekochte Hühnereier. Diese besondere Spezialität ist mittlerweile sogar Teil des immateriellen Kulturerbes der Stadt.
Die Eier lassen einen im Frühling nicht müde werden und im Sommer könne man durch ihren Genuss einem Sonnenstich vorbeugen, erklärt einer der Eier-Verkäufer. Dieser Brauch existiert schon seit langem in Dongyang. Händler mit Stand in der Stadt oder Bürger, die das ausgefallene Gericht selbst zubereiten wollen, gehen mit Plastikeimern von Schule zu Schule und sammeln Harn von Erst- bis Drittklässlern, um in diesem später Eier zu garen.
"Sehr lecker" findet Frau Liu "Ich könnte jeden Tag zehn Stück essen." Am Stand scheint sie für nichts anderes Augen zu haben. "Früher kannte ich die nicht, aber als ich dann mal eins probiert hatte, konnte ich die Finger nicht mehr davon lassen."
"Sie haben in der Region eine lange Geschichte. Früher, als der Lebensstandard noch nicht so hoch war und man hauptsächlich in der Landwirtschaft gearbeitet hat, gab es außer Eiern nicht viel Nahrhaftes" meint Doktor Wu. Der leitende Internist des hiesigen Krankenhauses für chinesische Medizin erklärt die Wirkung der Wundereier folgendermaßen: "Bei der Fällung von Urin ensteht nach einer Zeit ein kristalliner Niederschlag, den wir in der chinesischen Medizin renzhongbai nennen. Dieser hilft dabei, das eigene Yin zu stärken, Feuer zu senken, Blut zu stillen und zu entschlacken."
Doktor Huang von der Zentralklinik Jinhua sieht das anders als sein Kollege. Er betont, dass Urin ein vom Körper ausgeschiedenes Abfallprodukt sei und daher in der Regel keine wertvollen Stoffe enthalte. Er rate deshalb vom Verzehr der Eier ab.
Quelle: german.china.org.cn
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