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30. 12. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Filmregisseur Zhang Yimou droht 832.000 Euro Strafe

Schlagwörter: Ein-Kind-Politik Familienplanung

Der bekannte chinesische Filmregisseur Zhang Yimou hat sich öffentlich dafür entschuldigt, gegen die chinesische Familienplanungspolitik verstoßen zu haben.

Er bedauerte den Verstoß gegen die Ein-Kind-Politik in seinem ersten Auftritt nach den Enthüllungen, wonach er der Vater von vier Kindern ist. Es wird geschätzt, dass er eine Strafe von mindestens sieben Millionen Yuan (832.000 Euro) für die Extra-Geburten zahlen muss. "Ich entschuldige mich ausdrücklich bei allen für die zusätzlichen Geburten. Ich habe in der Tat falsch gehandelt. Ich kann es nicht auf andere abschieben", sagte der 63-jährige Zhang in einem Video-Interview mit der Nachrichten-Agentur Xinhua. "Ich habe die Lektion gelernt. Ich bin bereit, mit der Familienplanungsbehörde von Wuxi zu kooperieren und das Ergebnis der Öffentlichkeit so bald wie möglich bekannt zu geben", sagte er. "Ich und meine Eltern wünschten uns mehr Kinder, denn nach den traditionellen Ansichten bringen sie mehr Glück."

Weiters sagte er in dem Interview: "Mein Vater sagte mir vor seinem Tod, er würde hoffen, dass ich einen Sohn bekommen könnte, um die Familienlinie fortzuführen. Meine Mutter glaubte ebenso, dass mehr Kinder sich gegenseitig besser Gesellschaft leisten könnten." Er fügte hinzu: "Was auch immer die Entschuldigungen sein mögen, ich muss mein Fehlverhalten eingestehen und die Konsequenzen akzeptieren." Bekannt ist Zhang Yimou unter anderem für seine Inszenierung der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2008 in Beijing. Bereits im Mai wurde im Internet berichtet, dass Zhang drei Kinder mit seiner gegenwärtigen Frau Chen Ting hätte, obwohl er und seine Ex-Frau Xiao Hua bereits eine Tochter hatten. Doch das Paar äußerte sich in den folgenden sieben Monaten nicht öffentlich zu den Vorwürfen. "Wir waren darauf nicht vorbereitet und wussten nicht, wie wir auf diese Reporte reagieren sollten", sagte Chen der Nachrichtenagentur Xinhua. "Zhang war damit beschäftigt, seinen neuen Film zu drehen, und wir hatten nicht genügend Zeit, darüber zu sprechen und die Angelegenheit zu kommunizieren. Ich hatte das Gefühl, dass eine Antwort unser Leben und unsere Karrieren beeinflussen könnte."

In einem offenen Brief gab Zhang am 1. Dezember erstmals zu, dass er und Chen zwei Söhne und eine Tochter hätten. Einen Tag später bestätigte die Familienplanungskommission von Wuxi, dass die Kinder nicht aus einem ehelichen Bündnis stammen und gegen die Familienplanungspolitik verstoßen würden. Wuxi ist eine Stadt in der östlichen Provinz Jiangsu und Chens Heimat. Das Paar hatte im September 2011 geheiratet, doch ihre Kinder wurden 2001, 2004 und 2006 in Beijing geboren, wie eine Untersuchung bereits gezeigt hat. Chen sagte Xinhua, dass sie den Bund der Ehe nicht früher schließen konnten, da sie befürchteten, dass Zhangs Identität während des Prozesses öffentlich gemacht werden könnte.

Es wird geschätzt, dass Zhang mindestens sieben Millionen Yuan bezahlen muss – die bisher höchste Strafe in China. Ein Anwalt der Familienplanungskommission in Wuxi sagte, das Einkommen Zhangs in den Jahren 2000, 2003 und 2005 belaufe sich auf 3,6 Millionen Yuan. Zhang bestritt nur einen Teil dieser Einkommen aus dem Jahr 2005, ungefähr 500.000 Yuan. Nach Berechnungen des kombinierten Haushaltseinkommens könnte Zhang mit einer Strafe von 7,3 Millionen Yuan belangt werden, sagte Li Wei von einem Anwaltsbüro in Beijing. Ein Beamter der Familienplanungskommission in Wuxi sagte, die Kanzlei hätte Zhang am Samstag über die Strafe informiert. Der Beamte, der anonym bleiben wollte, sagte, Details über die Strafe würden nach einer Antwort des Paars bekannt gegeben werden.

Zhang ist einer der bekanntesten Regisseure in China. Sein Filmdebüt "Rotes Kornfeld" erschien im Jahr 1987, es folgten Werke wie "Raise the Red Lantern", "The Road Home" und "House of Flying Daggers". Chinas Familienplanungspolitik wurde im Jahr 1970 eingeführt, um das Bevölkerungswachstum zu regulieren. In den meisten städtischen Gebieten ist ein Kind erlaubt, in den meisten ländlichen Regionen zwei. Mittlerweile wurde die Ein-Kind-Politik gelockert. So ist es Paaren gestattet, zwei Kinder zu haben, sofern zumindest eines der Elternteile ein Einzelkind ist.

Quelle: german.china.org.cn

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