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06. 01. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Rauchverbot

China kann sein Versprechen bei der Tabakkonsumprävention nicht halten

Schlagwörter: Tabakkonsum Rauchen Rauchenverbot  Passivrauchen Zigaretten

Der Hintergrund der Auszeichnung war, dass die Tabakfirmen nicht nur Gelder in Werbung investiert haben, sondern auch große Summen in die öffentliche Wohlfahrt haben fließen lassen. Insgesamt 52 Tabakhersteller unterstützten zwischen September und Dezember 2009 79 Wohlfahrtsaktivitäten in 40 Städten, wie es von Seiten des Chinesischen Verbands zur Kontrolle des Tabakkonsums hieß. Im November 2009 gründete die staatliche Tabakmonopolverwaltung zwei Fonds für Stiftungen zur Entwicklung von Frauenrechten und spendete zehn Millionen Yuan, um zwei Wohlfahrtsprojekte zu unterstützen.

Die Konvention verlangt auch, dass mindestens 50 Prozent der sichtbaren Fläche einer Zigarettenschachtel mit Warninformationen bedeckt sind. Doch die einzige Warnung, die man auf den verlockenden chinesischen Zigaretten finden kann, sind ein paar kleine Buchstaben: "Rauchen schadet Ihrer Gesundheit." Professor Zhi Xiuyi, Mitglied der chinesischen Krebsliga, nimmt diese Praxis in Schutz. Er weist daraufhin, dass teure Zigaretten meistens verschenkt würden. "Wenn wir hässliche Bilder wie verfaulte Füße oder Raucherlungen auf den Zigarettenpackungen abbilden, dann verlieren diese Hersteller ihren Absatzmarkt."

Ein weiteres Problem sind die Preise. Long, ein Mann, der nach einer 50-jährigen Raucherkarriere an Lungenkrebs leidet, sagt, dass ein Päckchen seiner Zigarettenmarke weniger als zehn Yuan koste und dass er mehr als eine Schachtel pro Tag rauche. Der tiefe Preis ist zweifellos für viele chinesischen Tabakkonsumenten eine große Verlockung. Eine Schachtel Zigaretten kostet in Hongkong oder New York rund 60 bis 70 Yuan.

Yang sagt, dass China eine fünfprozentige Steuer im Großhandel erhebt und im Jahre 2009 seine Tabaksteuer erhöht hat. Doch auch dadurch konnte der Konsum im Land nicht gesenkt werden. Die Menge der verkauften Tabakwaren hat sich im Gegenteil sogar vergrößert. "Die Tabaksteuer ist zwar gestiegen, doch hat sich das nur bei den wenigsten Zigarettenmarken tatsächlich auf den Verkaufspreis ausgewirkt", so Yang. Nur über eine Erhöhung der Konsumentenpreise könne der Tabakverbrauch im Land kontrolliert werden.

Das städtische Gesundheitsamt von Beijing sagte am 24. Dezember, dass die Reduzierung vom Tabakkonsum im 12. Fünfjahresplan verankert sei. Demnach sollen bis im Jahre 2015 alle öffentlichen Räume, als öffentlichen Arbeitsplätze und der gesamte öffentliche Verkehr rauchfrei sein. Damit wurde dieses Ziel, das ursprünglich für das Jahr 2010 vorgesehen war, um fünf Jahre verschoben.

Doch noch immer ist nicht klar, wann ein solches Gesetz umgesetzt werden kann. Denn dazu ist die Koordination von zahlreichen Regierungsstellen notwendig. Gemäß offiziellen Zahlen, die 2009 veröffentlicht wurden, sind 70 Prozent der öffentlichen Plätze in Beijing rauchfrei. Dies umfasst 1020 Restaurants, 218 Krankenhäuser und 66.000 Taxis. Doch scheint die Regel nur sehr locker umgesetzt zu werden. So sind in einigen Restaurants die Raucher- und Nichtraucherbereiche nicht klar getrennt und auch in rauchfreien Zonen findet man hin und wieder Leute, die sich eine Zigarette anzünden.

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Quelle: China Daily

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