Der Bericht hob einen Interessenkonflikt in Bezug auf das Staatsmonopol über die Tabakindustrie hervor. Die Staatliche Tabakmonopol-Verwaltung untersteht dem Ministerium für Industrie- und Informationstechnologie, der Behörde, die zuständig für die von der Regierung initiierte Kampagne zur Tabakkontrolle ist. Diese Aufstellung erlaubt der Tabakindustrie, die Regierungsbehörde dafür zu nutzen, Tabakprodukte zu fördern, die Umsetzung von politischen Maßnahmen und Gesetzen zur Tabakkontrolle zu erschweren und öffentlich Aktivitäten zu unternehmen, die die Durchsetzung der Rahmenkonventionen untergraben, heißt es in dem Bericht.

Derzeit beschäftigt die Tabakindustrie rund zehn Millionen Menschen und generiert über 7,5 Prozent der gesamten Regierungseinnahmen, wie offizielle Statistiken belegen. „Dies untergräbt Chinas fundamentales Ziel einer nachhaltigen sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung sowie das Grundrecht der Menschen auf Gesundheit“, meint Zhi Xiuyi, Direktor des Zentrums für Lungenkrebs an der Beijinger Medizinischen Universität.

"Wenn man die langzeitigen Vorteile bedenkt, sollte die chinesische Regierung härter arbeiten, um mehr Todesfälle durch das Rauchen zu verhindern. Das ist ein wichtiger gesundheitlicher und ökonomischer Punkt für das Land", so Jeffrey Koplan, Vizepräsident für globale Gesundheit an der Universität Emory im US-Bundesstaat Georgia. Er verlangt außerdem staatliche Gesetze über Tabakkontrolle in China.

Die Zentralregierung sollte ein Amt zur Tabakkontrolle unter der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform errichten, um den Kampf Chinas gegen den Tabak anzuführen und das derzeitige Ministerium für Industrie und Informationstechnologie zu ersetzen, so der Bericht.