Da neuer Ölschlamm entdeckt wurde, könnten die Aufräumarbeiten länger dauern. Die chinesischen Behörden fordern aber trotzdem die Einhaltung der Frist. Die Energiefirma ConocoPhillips könnte aber Deadline wahrscheinlich überschreiten.

ConocoPhillips China, der Betreiber zweier Ölplattformen, welche Öl in die Nordostchinesischen Bohai Bucht fließen ließen, muss mit noch strengeren Strafen rechnen, wenn er die Frist für das Schließen des Lecks nicht einhält, warnte ein Funktionär der Meeresbehörde am Freitag. Am 31. Juli forderte die Behörde den Konzern auf, bis Sonntag den verschmutzten Meeresboden zu reinigen und bis nächten Mittwoch einen Bericht über die Fortschritte des Projekts einzureichen.

Die Behörde betonte am Freitag erneut, dass der Konzern die Ölverschmutzung bis am 31. August vollständig entfernen müsse. Zudem müssen auch die anderen Termine von Sonntag und Mittwoch eingehalten werden, sonst müsse das Unternehmen der Regierung und der Öffentlichkeit glaubhaft darlegen, warum dies nicht möglich war. Der Energiekonzern aus Houston verkündete einen Tag nach der Aufforderung der chinesischen Meeresbehörde vom 31. Juli, dass mehr Ölschlamm entdeckt worden sei und die Arbeiten unter Umständen länger dauern würden. Der jüngsten Stellungnahme vom Freitag zufolge entdeckte das Unternehmen am Mittwoch und Donnerstag 32 Kubikmeter öligen Bohrschlamm in der Nähe einer lecken Plattform. "32 Kubikmeter sind 201 Fässer", erklärte John McLemore, Pressesprecher von ConocoPhillips, am Freitag im Interview mit China Daily.

Noch mehr Ölverschmutzung. Die Neuentdeckung bedeutet, dass das Gesamtvolumen von entwichenem Öl sich auf etwa 1700 Barrel belaufen dürfte, viel mehr als die zuvor geschätzten 1500 Fass. Seit August wurden kleine und unregelmäßige Erdölaustritte verzeichnet, wie die Abteilung für das nordchinesische Meer der Meeresbehörde am Freitag bekannt gegeben hatte. Die Neuentdeckung wird "unvermeidlicherweise die Reinigungsarbeiten verlängern, sodass die Frist unmöglich eingehalten werden kann", sagte ein Funktionär der Behörde, der nicht genannt werden möchte. Je länger die Arbeiten verzögert werden und je mehr Schlamm entdeckt wird, desto mehr wird ConocoPhillips bezahlen müssen, so der Funktionär. Er beklagte zudem, dass ConocoPhillips bei der Reinigung eine schlechte Grundhaltung gezeigt habe.