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03. 12. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Philippinen-Massaker: Bürgermeister wird wegen Mordes in 25 Fällen angeklagt

Andal Ampatuan Jr., lokaler Bürgermeister und Erbe eines mächtigen Clans auf den Philippinen, wurde am Dienstag wegen 25-fachen Mordes im Zusammenhang mit dem Maguindanao-Massaker von vergangener Woche angeklagt, bei dem 57 unbewaffnete Zivilisten, darunter 30 Journalisten, getötet worden waren.

Am 23. November wurden Angehörige und Anhänger des Vize-Bürgermeisters Esmael Mangudadatu, Herausforderer Ampatuans für den Posten des Gouverneurs in den Nationalwahlen im nächsten Jahr, entführt und abgeschlachtet, als sie sich auf dem Weg in ein Wahlamt befanden, um die Kandidatur Mangudadatus für die Gouverneurswahl anzumelden. Über 100 Soldaten, Polizisten sowie andere Bewaffnete aus Ampatuans Gefolgschaft ermordeten 57 Menschen.

Mindestens zehn Zeugen des Massakers haben inzwischen schriftliche Zeugnisse zur Verfügung gestellt. Nach ihren Aussagen und Beweise, sagten Staatsanwälte der Associated Press (AP), seien die Morde sorgfältig geplant worden. Weitere Anklagen würden folgen. Ein Zeuge behauptet, der Plan sei einige Tage zuvor von der Ampatuan-Sippe ausgeheckt worden, und auch die Gräber hätten sie im Voraus ausgehoben, sagte der leitende Staatsanwalt Jovencito Zuno der AP.

Auch Polizeibeamte seien angeblich an dem Massaker beteiligt gewesen. Staatsanwalt Al Calica teilte der AP mit, dass mindestens 10 Augenzeugen gesehen hätten, dass Andal Ampatuan Jr. die Kämpfer anführte, darunter auch Polizeibeamte. Allerdings wären viele Zeugen über Einschüchterungsversuche des mächtigen Ampatuan-Clans besorgt gewesen, der Maguindanao seit 2001 beherrscht, wobei er sich auf seine private Armee und die Unterstützung der herrschenden Koalition von Präsidentin Gloria Arroyo verlasse.

In der vergangenen Woche hatte sich Ampatuan selbst gestellt, wies die Anklage jedoch am Sonntag zurück. Desweiteren wurden sechs Polizeibeamte, die auch im Verdacht stehen, an dem Massaker teilgenommen zu haben, in Gewahrsam genommen. Staats- und Regierungschefs, die am Dienstag am 62. World Newspaper Congress im südlichen Indien teilnahmen, legten einen Schweigeminute ein, um die 30 Journalisten zu betrauern, die bei dem Massaker ermordet worden waren. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sowie die USA, Australien und die EU-Regierungen haben ebenfalls das Massaker verurteilt.

Quelle: Global Times

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