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11. 03. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinas Botschafter in Deutschland: Deutschland verfolgt Reformen in China Exklusiv

Schlagwörter: Shi Mingde Deutschland-Besuch Xi Jinping

Die vollständige, vertiefte Reform

China.org.cn: Dieses Jahr wird als das Jahr eins der Reform bezeichnet. Welche Auswirkungen sowie Chancen werden Ihrer Meinung nach die vollständigen, vertieften Reformen Chinas Deutschland bringen?

Shi Mingde: Ich habe in Deutschland einen sehr tiefen Eindruck gewonnen. Nicht nur wir müssen die Beschlüsse der dritten Plenarsitzung gründlich studieren und verarbeiten, sondern die deutsche Gesellschaft, vor allem die deutsche Wirtschaft, ist ebenfalls sehr daran interessiert. Ich wurde in Deutschland fast jede Woche zu einem Vortrag eingeladen. Da sollte ich der deutschen Gesellschaft den konkreten Inhalt der Beschlüsse der dritten Plenarsitzung vorstellen und die politische Philosophie sowie die neuen Maßnahmen unserer neuen Führung erläutern.

Die deutsche Wirtschaft hofft sehr auf eine tiefgehende Analyse des Vortrags und sie kann das auch gut, weil die deutschen Geschäftsleute dadurch neue Geschäftschancen sowie Zusammenarbeitschancen finden wollen. Da stellen sich Fragen wie beispielsweise: Sollen die Investitionen aufgestockt werden? In welchen Bereichen sollen die Investitionen aufgestockt werden? Soll in Westchina investiert werden? Die deutsche Wirtschaft hofft darauf, die strategische Entwicklungstendenz Chinas aufs Engste zu verfolgen, um die eigene Entwicklungsstrategie anzupassen. Beispielsweise hat VW schon beschlossen, in Ürümqi Werke aufzubauen; der große Chemiekonzern BASF wird auch in Chongqing Werke bauen.

Auf der Überholspur

China.org.cn: Zurzeit gibt es noch viel Spielraum für bilateralen Handel und Investitionen zwischen China und Europa. Was sind Ihrer Meinung nach die größten Schwierigkeiten sowie Herausforderungen für die Verhandlungen über das bilaterale Investitions- und Handelsabkommen zwischen China und Europa? Was für eine Rolle wird Deutschland in den deutsch-chinesischen Beziehungen spielen?

Shi Mingde: Heute ist Deutschland das größte, europäische Investitionsland in China. Es ist auch das Land, das uns die meisten Technologien geliefert hat. Laut der Statistik belaufen sich die Investitionen Deutschlands in China auf 40 Milliarden Euro und die Anzahl der Unternehmen beträgt mehr als 7500. Sie kommen in erster Linie aus Bereichen wie der verarbeitenden Industrie, der Automobilindustrie, der chemischen Industrie und dem Verkehrswesen. Letztes Jahr sind die deutschen Investitionen in China um nahezu 30 Prozent gewachsen. Das heißt, dass Deutschland sehr optimistisch hinsichtlich der künftigen Entwicklung der chinesischen Wirtschaft ist. Trotz der negativen Einflüsse der Wirtschaftskrise ist der beiderseitige Handel der zwei Länder weiter angestiegen. Dies ist nicht einfach.

Zugleich haben sich die Investitionen Chinas in Deutschland ebenfalls um ein Vielfaches erhöht. Von den früheren einseitigen Investitionen sind sie zu den heutigen wechselseitigen Investitionen geworden. Die chinesischen Unternehmen sind ins Ausland gegangen und haben in Deutschland auch Erfolge erzielt. Zurzeit haben sich mehr als 2.000 chinesische Unternehmen in Deutschland angesiedelt. Die Tendenz ist weiterhin erfreulich. Die deutsch-chinesische Kooperation ist mit den Worten des Staatskanzlers Li "auf die Überholspur gekommen". Der Spielraum für die beiderseitige Zusammenarbeit ist noch sehr groß. Es ist nach wie vor eine gute Frage, wie "Made in China" und "Made in Germany" sich am besten ergänzen und voneinander lernen sollen. Die Stärken Deutschlands in Bereichen wie Fertigungsindustrie, Umweltschutz, Energiesparen, Automobile, Chemie usw. benötigen wir.

Des Weiteren gib es viele Kooperationsprojekte in der Entwicklung der Berufsausbildung zwischen China und Deutschland. Momentan gibt es über 30.000 chinesische Studenten in Deutschland. Über 500 Hochschulen sowie Forschungsinstitute haben Partnerschaften gebildet.

Die Aussichten auf die Entwicklung zwischen China und Europa sehe ich sehr optimistisch. Allerdings ist auch zu beachten, dass viele beiderseitige Antidumping-Fälle in Europa passiert sind, weil die chinesische Fertigungsindustrie gerade von den niedrigeren Sektoren zu den mittleren sowie höheren Sektoren geht und ihre Wettbewerbsfähigkeit kontinuierlich zunimmt. Überdies ist auch eine Tendenz zu beobachten, wonach der Protektionismus in Europa sowie China stärker wird. Wir sind dezidiert gegen den Protektionismus. Dies ist auch ein Problem im europäisch-chinesischen Handel, das dringend gelöst werden muss.

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Quelle: german.china.org.cn

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