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18. 09. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Design

Weiße Zeichen auf rotem Grund Exklusiv

von Till Wöhler und Zhang Yue, Beijing

Die erfolgreiche Berliner Designerin Liu Yang stammt aus Beijing. Sie erzählt, wie sich die Designkulturen verschiedener Länder miteinander vereinbaren lassen und was China in Sachen Außendarstellung besser machen kann.


Liu Yang

China.org.cn: Sie sind schon seit 1990 in Deutschland. Was hat sie dazu bewegt, in Deutschland zu bleiben und dort zu studieren?

Liu Yang: Ich bin wegen meiner Eltern von Beijing nach Deutschland gekommen. Erst kurz nach Berlin, dann war ich vier Jahre in Westdeutschland, und danach wieder nach Berlin. Die Universität der Künste hat sich für mich angeboten, weil meine Mutter dort Modedesign studiert hatte. Es war außerdem die einzige Uni in Deutschland, die außer der Prüfung meiner Begabung keine Altersbeschränkung hatte. Ich war nämlich erst 16, als ich mich beworben habe.

Ihre Arbeiten sind vielfältig, scheinen einen eher europäisch geprägten Stil zu haben. Da gibt es etwa Firmenlogos, Buchlayouts, Webdesign. Sie haben viele bekannte deutsche Designpreise gewonnen. Hilft Ihnen das, auch in China fußzufassen oder macht es die Sache schwieriger? Deutsche mögen es eher schlicht und funktional, Chinesen eher verspielt und romantisch.

Ich glaube nicht, dass mein Design rein europäisch ist. Die Reduktion ist die höchste Form in der traditionellen chinesischen Kunst. Und auch innerhalb Europas gibt es sichtbare Länderunterschiede. Meine Arbeit soll zudem eine internationale Sprache sprechen, sie wurde sicherlich durch meine persönliche Erlebniss in den Orten Beijing, Berlin, London und New York beeinflusst. Auch durch Menschen, die in meinem beruflichen Leben eine Rolle gespielt haben. Etwa mein Mentor Holger Matthies und später die Zusammenarbeit mit TM/Co und Derek Birdsall in London sowie mit Chermayeff & Geismar in New York. Insbesondere hat mich auch japanisches Design interessiert. Das alles ist zusammengeflossen. Ich denke, meine chinesischen Auftraggeber haben sich meine Sachen angesehen und akzeptieren meinen Stil, beziehungsweise wollten sie genau das für den jeweiligen Auftrag. Wenn sie etwas anderes wollten, hätten sie auch einen anderen Designer beauftragen können. Designpreise gewonnen zu haben, hilft sicherlich generell, bekannter zu werden. Aber allein damit habe ich bisher noch keinen Kunden gewonnen.

Wie haben Sie Ihre ersten chinesischen Kunden kennengelernt?

Es ist ein Schneeballeffekt – wie in Deutschland. Wenn man einen Auftrag hat, wird man durch den Kunden oder Freunde weiterempfohlen.

Was war bisher aus Ihrer Sicht der schönste Auftrag in China?

Lassen Sie mich nachdenken. Am persönlichsten war eine Hochzeitskarte für ein chinesisches Ehepaar (lacht). Ein sehr kleiner Auftrag, aber ein schöner Inhalt. Ich wurde auch zur Feier eingeladen. Ich muss aber hinzufügen, dass Aufträge immer aus unterschiedlichen Gründen interessant sind. Einige durch ihren Umfang, einige durch die Verarbeitung, einige durch ihren hohen Anspruch.

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Quelle: german.china.org.cn

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