Chinesen nutzen zunehmend westliche Namen

Immer mehr Chinesen geben ihren Kindern westliche Namen oder umschreiben die Namen mit chinesischen Schriftzeichen, ergab eine Studie zur Verwendung der chinesischen Sprache.

Englische Namen wie Lina, Lucy oder Jenny werden weithin als chinesische Namen verwendet. Sie werden mit chinesischen Schriftzeichen transkribiert, die eine ähnliche Aussprache haben wie die Silben, aus denen die englischen Namen bestehen, ergab die Studie des Bildungsministeriums mit dem Titel "Die Situation der Sprache in China 2006" weiter.

Die Studie ergab außerdem, dass einige Chinesen nun zuerst ihren Vor- und dann ihren Nachnamen setzen, entgegen der chinesischen Tradition, bei dem zuerst der Nach- und dann der Vorname geschrieben wird. Einige Personen verwenden sogar römische Buchstaben wie A, B, C in ihren Namen.

Die Studie ergab weiter, dass über 60 Millionen chinesische Namen mit selten verwendeten chinesischen Zeichen geschrieben werden, vermutlich um Wiederholungen zu vermeiden oder Individualität auszudrücken.

"Computer können nur 20.000 bis 30.000 Schriftzeichen erkennen, dies ist bei weitem nicht genug, um die Nachfrage der Öffentlichkeit bei der Namensgebung zu befriedigen", sagt Li Yuming, ein Mitarbeiter des Bildungsministeriums, zuständig für Sprachverwaltung. Li schreibt die zusätzlichen Zeichen einer Zunahme seltener Namen zu.

"Das mehrfache Auftreten von Namen ist in China aufgrund der großen Bevölkerung üblich", erklärt Li. So gebe es im ganzen Land zum Beispiel über 300.000 Menschen mit dem Namen "Zhang Wei".

Li schlägt vor, dass die Polizeistellen ein Referenzsystem für Namen einrichten sollten, um der Öffentlichkeit bei der Auswahl von Schriftzeichen für Namen zu helfen und Wiederholungen oder allzu seltene Schriftzeichen zu vermeiden.

Ein Gesetz zur Verwendung von Schriftzeichen für Namen sei in Vorbereitung, heißt es aus Polizeiquellen.

(China.org.cn, Xinhua, 21. August 2007)