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12. 07. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Wann haben Sie begonnen, sich für Musik zu interessieren?
Das ist in Deutschland passiert, in der Schule. Das war völlig neu für mich, da ich mich in China zuvor nie mit Musik beschäftigt habe. Als erstes bin ich mit Punk in Berührung gekommen, später kamen dann Bands wie AC/DC – und ich habe es am Anfang gehasst, für mich war es purer Lärm. Irgendwie bin ich aber trotzdem hängen geblieben, und plötzlich hat es bei "Hells Bells" Klick gemacht. Das hat mir die Tür für den Rock’n’Roll geöffnet, vorher waren es eher Elvis und Jerry Lee Lewis, die ich aber heute noch gerne höre. Ich würde mich jedoch nicht als Riesen-Musikfan bezeichnen. Mich fasziniert eher der kreative Prozess, und den habe ich zu meiner Berufung gemacht: Ich helfe Menschen, die ihren musikalischen Traum verwirklichen wollen. Da bin ich wirklich zu Hause.
Wie sieht Ihre Arbeit in der Musikszene konkret aus?
Im Jahr 2000 ist mit "Painkiller" das erste Rockmagazin in China erschienen, ich war von der ersten Ausgabe an mit dabei. Über diese Plattform hat sich "Rock in China" entwickelt, eine Database im Internet, auf der sich die chinesische Rockszene mehr oder weniger in ihrer Gesamtheit präsentiert. Es gab und gibt ein Riesenbedürfnis, Informationen aus und über die chinesische Szene zu bekommen, und das hat es lange Zeit überhaupt nicht gegeben. Insofern ist "Rock in China" eine gute Schnittstelle. Über diese Plattformen veranstalten wir auch Konzerte, holen Bands nach China oder bringen umgekehrt chinesische Bands ins Ausland. Das war auch mein Einstieg in den Kulturaustauschbereich, womit wir zunächst keine kommerziellen Interessen verfolgen. Wir möchten in erster Linie Musik und Kunst einer Öffentlichkeit präsentieren, die solche Dinge noch nicht kennt – die aber umgekehrt sehr interessant und lohnenswert sind. Hier arbeiten wir mit allen möglichen Institutionen zusammen, etwa dem Kulturministerium oder auch der renommierten MIDI-Musikschule.
Warum haben chinesische Bands oft Schwierigkeiten, sich im Ausland zu etablieren?
So simpel es auch klingt, in erster Linie sind es die sprachlichen Hürden. Wir bringen jetzt beispielsweise im Rahmen eines Austauschprogramms mit Yaksa, Suffocated und The Falling drei chinesische Bands nach Wacken, einem der größten Musikfestivals in Europa [http://german.china.org.cn/culture/txt/2012-06/27/content_25750104.htm]. Von den 15 Musikern beherrscht nur ein einziger halbwegs Englisch. Ohne Sprachkompetenz bekommt man solche Projekte aber nicht hin. Musik selbst ist natürlich eine universale Sprache, aber die Arbeit mit Musik hat sehr viel mit Sprache zu tun. Dadurch, dass ich in drei Sprachen sattelfest bin, stehe ich automatisch im Fokus – obwohl ich ja eigentlich nur eine Vermittlerrolle einnehme.
Quelle: german.china.org.cn
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