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12. 07. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kulturaustausch

Türöffner für musikalische Welten Exklusiv

Schlagwörter: Musikszene Bands Rock Painkiller Deutsch-Chinese

Yang Yu (l.) im Gespräch mit China.org.cn-Journalist Wolfgang Kuhn

Die angesprochene Wacken-Reise wird vom chinesischen Kulturministerium unterstützt. Ist das nicht überraschend?

Die chinesische Regierung ist in ihrer kulturellen Arbeit sehr open-minded und aufgeschlossener, als es viele annehmen würden. In Deutschland gibt es eine klassische Tradition, da wird sehr zwischen sogenannter Hochkultur und Populärkultur unterschieden. Die Chinesen tun das nicht – Kultur ist einfach nur Kultur und Rockmusik ist für sie neu. Sie wird offiziell übrigens "Neue, moderne Musik" genannt. Da die Behörden gemerkt haben, dass Rockmusik gut ankommt, überlegen sie sich auch, ob man diese Richtung nicht vermehrt in der ausländischen Kulturarbeit unterstützen sollte.

Wie hat sich der Markt für Live-Konzerte in China entwickelt?

Sehr gut, es gibt viele Shows mittlerweile, und Bands können auch große, nationale Touren fahren mit 20 bis 30 verschiedenen Locations. Das war bis vor einigen Jahren noch undenkbar, weil die Infrastruktur generell nicht so gut entwickelt war. Festivals wie das MIDI haben der Szene noch einmal einen richtigen Schub verpasst, da viele junge Menschen erstmals in Berührung mit neuer Musik gekommen sind. Allerdings hat bei den Festivals mittlerweile eine Entwicklung eingesetzt, die bedenklich ist. Es gibt einfach zu viele Trittbrettfahrer, die qualitativ und organisatorisch schlechte Arbeit machen und dann logischerweise den Bach runtergehen. Das wirft einen sehr schlechten Schatten auf die neu aufkommende Szene.

Mit Lacrimosa, Deine Lakaien, Subway To Sally, Doro, Corvus Corax, Edguy, Kreator und Heaven Shall Burn haben Sie auch schon etliche deutsche Bands in China betreut. Sind diese umgekehrt vom Land und von der lokalen Szene überrascht?

Eigentlich nicht, denn sie werden von uns vorher ausführlich gebrieft. Das Hauptproblem ist eher die Infrastruktur, etwa dass die Soundtechnik nicht so wirklich funktioniert, wie es die Musiker von Europa und Amerika gewohnt sind. Die meisten freuen sich aber über China, denn das ist ein Land, wo sie vorher noch nie waren und es ist total anders als die anderen asiatischen Länder, wo sie jederzeit hingehen und spielen können wie etwa Japan.

Yang Yu, 36 Jahre, kam im Alter von zehn Jahren von China nach Deutschland. Nach dem Abitur ging er im Alter von 20 Jahren zurück nach China und etablierte dort eine eigene Firma für Datenservice. Heute konzentriert er sich auf Kulturaustausch und bringt mit Plattformen wie unter anderem "Painkiller" oder "Rock in China" regelmäßig ausländische Bands nach China und umgekehrt chinesische Bands ins Ausland.

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Quelle: german.china.org.cn

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