BOCOG: Hinweise auf Kinderarbeit werden überprüft

Das Beijinger Olympische Organisationskomitee (BOCOG) untersuchen vier Unternehmen, die verdächtigt werden, Kinderarbeit und andere illegale Praktiken bei der Herstellung von offiziellen Artikeln für die Olympischen Spiele verwendet zu haben.

Chen Feng, Marketingdirektor des BOCOG, sagte auf einer Pressekonferenz, dass er sich im Anschluss an die Pressekonferenz mit Vertretern der vier beschuldigten Unternehmen treffen werde, um die Anschuldigungen zu besprechen.

Die in Südchina ansässigen Unternehmen, die für die Olympischen Spiele lizenzierte Artikel wie Rucksäcke und Schreibgeräte herstellen, waren nach einem am Sonntag von PlayFair 2008 vorgestelltem Bericht in die Kritik geraten. PlayFair 2008 ist ein Verband internationaler Gewerkschaften.

In dem Bericht heißt es, dass die Fabriken durch den Einsatz von Kinderarbeitern im Alter von zum Teil erst 12 Jahren gegen chinesische und internationale Standards verstoßen hätten. Außerdem wird ihnen vorgeworfen, ihre Arbeiter zu Überstunden gezwungen und Löhne unterhalb der Mindestlöhne gezahlt zu haben. Die Arbeitstage in den besagten Fabriken betrügen 12 Stunden.

Die Verträge der Unternehmen würden annulliert, sollten sich die Vorwürfe bestätigen, erklärte Chen. Außerdem müssten die Unternehmen mit einer Geldstrafe rechnen. Zu der Höhe der Geldstrafe machte Chen aber keine Angabe.

"Wir werden Verstöße streng bestrafen", sagte Chen.

Die Vorwürfe kommen in einer Zeit, in der die chinesische Regierung Beijing eine Schönheitskur mit Kosten von geschätzten 40 Milliarden US-Dollar verpasst und haben Potenzial, das Gastgeberland international zu blamieren.

"Wir wollen das Image der Olympischen Spiele (durch die Vorwürfe) nicht beschädigen", sagte Chen.

Die Vertreter des BOCOG würden auch weiterhin Verantwortungsbewusstsein von Unternehmen, Umweltschutz und Qualitätskontrollen betonen. Außerdem werde man Fabriken vor Ort kontrollieren, wenn die Organisation Beschwerden erhalte.

"Wir wollen, dass sie ihre Anstrengungen erhöhen, um alle Probleme zu beseitigen", sagte Chen.

(China.org.cn, China Daily, 15. Juni 2007)