Volksbank erhöht zum vierten Mal RMB-Leitzins

Die als Notenbank fungierende People's Bank of China hat am Dienstag den Leitzins für Einlagen und Kredite in Yuan erhöht.

Der Zinssatz für Einlagen mit einjähriger Laufzeit hat sich damit um 0,27 Prozentpunkte auf 3,60 Prozent erhöht. Für andere Laufzeiten sind die Zinssätze für Einlagen und Kredite ebenfalls neu festgesetzt worden. So beträgt der Zinssatz für Kredite mit einjähriger Laufzeit nun 7,02 Prozent.

Angaben der Bank zufolge werden die Kredite dadurch reguliert, die Gefahr der Überhitzung der Wirtschaft eingedämmt und eine höhere Inflation verhütet. Die Maßnahme an sich kommt angesichts Warnungen vor einer überhitzten und inflationsgefährdeten Wirtschaft – Chinas Wachstum stellte im zweiten Quartal dieses Jahres mit einem Zuwachs von 11,9 Prozent einen Rekord innerhalb der letzten zehn Jahre auf - nicht überraschend, doch erstaunte der Zeitpunkt der Bekanntgabe. In der Vergangenheit verlautbarte die Bank Leitzinsänderungen jeweils an Wochenenden.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr wuchs Chinas Handelsüberschuss im Juli um 67 Prozent auf 24,4 Milliarden Dollar, der zweithöchste Monatswert überhaupt, und die Geldmenge wuchs um 18,5 Prozent, das schnellste Wachstum in über einem Jahr. Zudem stiegen die Anlagen in städtischen Gebieten in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 26,6 Prozent.

Sorgen bereitete der Verbraucherpreisindex, der im Juli um massive 5,6 Prozent zulegte und die Gefahr einer höheren Inflation unterstrich.

Die allgemein niedrigen Zinsen waren auch dafür verantwortlich, dass immer mehr Geld in den Aktienmarkt floss, der im letzten Jahr um 130 Prozent zulegte und im Verlauf des bisherigen Jahres ein Wachstum von 80 Prozent zeigte.

Am Montag stieg der Shanghai Composite Index um 5 Prozent und näherte sich damit einem neuen Höchststand von 5000 Punkten.

Es ist das vierte Mal in diesem Jahr, dass die Zentralbank den Leitzins erhöht hat.

(China.org.cn, 22. August 2007)