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HOME    TEIL IX Das Leben der Bevölkerung
Die nachhaltige und rasche wirtschaftliche Entwicklung vergrößert die Kluft zwischen Reichen und Armen, was zu gesellschaftlicher Instabilität führen kann. Darum ist China bemüht, durch verschiedene Maßnahmen die ständig wachsende Kluft zwischen Reichen und Armen zu verkleinern. Mit allen Mitteln müssen wir mehr Arbeitsplätze schaffen, das Alterssicherungssystem vervollständigen, ein Sozialhilfesystem schaffen und die armen Bevölkerungsgruppen mit ausreichender Nahrung und Kleidung versorgen. Es muss gesichert werden, dass die Leistungen der wachsenden Wirtschaft auch immer größeren Teilen der chinesischen Bevölkerung zugute kommen. China wird qualitativ und quantitativ die Bereitstellung von Nahrungsmitteln verbessern, Betriebe und Individuen stärker als bisher zur Teilnahme an Wohltätigkeitsveranstaltungen auffordern und weitere Maßnahmen treffen, um die Rechte und Interessen der Frauen zu schützen.
9-1 Frage: Nach einer Untersuchung des Staatlichen Statistikamtes besitzen die reichsten Chinesen, das sind etwa 10% der chinesischen Bevölkerung, 45% des gesamten Vermögens in China, während die ärmsten 10% unserer Bevölkerung nur 1,4% des Vermögens besitzen. Diese tiefe Kluft zwischen Reichen und Armen stört bereits jetzt die gesellschaftliche Stabilität Chinas empfindlich. Was wird getan, um diese Kluft zu verkleinern und einen immer größeren Teil unserer Bevölkerung an den Ergebnissen unserer wachsenden Wirtschaft teilhaben zu lassen?
Antwort: Eine allgemein bekannte Tatsache ist, dass seit Einführung der Reform- und Öffnungspolitik 1978 die chinesische Wirtschaft sich kontinuierlich und schnell entwickelt und das Lebensniveau der Bevölkerung sich erhöht hat. Wie eine Analyse des Staatlichen Statistikamts Chinas jedoch ergibt, sind in den letzten 20 Jahren die Unterschiede beim Einkommen zwischen verschiedenen Schichten der Gesellschaft deutlich gewachsen. Außerdem haben sich auch die Einkommensunterschiede zwischen Stadt- und Landbevölkerung sowie zwischen den Bewohnern verschiedener Regionen ständig vergrößert. Dies wird an einem Beispiel deutlich: Das Lebensniveau der Einwohner in Großstädten wie Beijing, Shanghai oder Shenzhen entspricht dem der Bewohner durchschnittlich entwickelter Länder; dagegen nähert sich das Lebensniveau in manchen Gebieten Südwest- oder Nordwestchinas immer mehr dem der armen Länder Afrikas an. Anzumerken ist hierbei, dass der Gini-Koeffizient, der die ungleiche Einkommensverteilung innerhalb der Bevölkerung widerspiegelt, den international anerkannten Grenzwert inzwischen überschritten hat.
9-2 Frage: Es heißt, in den kommenden paar Jahren werde sich die Zahl der Beschäftigten zwar nicht verringern, aber die strukturellen Widersprüche würden komplizierter werden. Wie zeigen sich diese Widersprüche? Welche Maßnahmen wird die chinesische Regierung ergreifen, um den Beschäftigungsdruck zu vermindern?
Antwort: China hat 1,3 Mrd. Einwohner. Berücksichtigt man verschiedene Faktoren wie Bevölkerungszahl, Altersstruktur, Migration und den gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Entwicklungsprozess, dann steht China in den kommenden paar Jahren nicht nur unter relativ großem Beschäftigungsdruck, sondern die Widersprüche zwischen den Beschäftigten werden auch zunehmend vielfältiger und komplizierter . Das zeigt sich in folgenden vier Punkten: 1. Zwar werden die Beschäftigungsangebote nicht geringer, aber der Beschäftigungsdruck wird wachsen. Nach ersten Berechnungen werden zwischen 2006 und 2010 jährlich 9 Mio. städtische Beschäftigten hinzukommen; jährlich werden 8 Mio. bis 10 Mio. ländliche Arbeitskräfte in die Städte wandern; in den Städten brauchen außerdem 4 Mio. freigesetzte Arbeiter und Angestellte eine neue Beschäftigung. Was die jährliche Nachfrage nach Arbeitskräften angeht, so werden wir insgesamt ein Überangebot von 13 Mio. bis 14 Mio. Arbeitskräften haben. 2. Die freigesetzten Arbeiter und Angestellten aus den staatlichen und genossenschaftlichen Betrieben, die noch immer keine Arbeitsplätze gefunden haben, und die Arbeiter und Angestellten aus den staatlichen Betriebe, die in den kommenden paar Jahren aufgrund der Wirtschaftspolitik bankrott gehen werden, sind bei der Beschäftigungssuche zu unterstützen. 3. Hochschulabsolventen, entlassene Soldaten und Bauern ohne Boden sind zu beschäftigen. 4. Die Tatsache, dass viele Arbeitskräfte ungebildet sind, in manchen Branchen aber die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften das Angebot übersteigt, oft sogar beträchtlich, beeinträchtigt unmittelbar die wirtschaftliche Entwicklung.
9-3 Frage: Mit der größer werdenden Zahl älterer Menschen wächst das Problem, dass "man alt wird, bevor man zu Reichtum gelangt". Was wird bezüglich der Altersversicherung getan? Wie ist der Überalterung zu begegnen?
Antwort: Die augenblickliche Situation bei der Altersversicherung stimmt in der Tat nicht optimistisch. Gegenwärtig machen Bürger, die älter als 60 Jahre sind, bereits 11% unserer Bevölkerung von 1,3 Mrd. aus. Unsere Gesellschaft beginnt zu überaltern. Da unsere Wirtschaft noch nicht weit genug vorangekommen und das Versicherungssystem noch unvollständig ist, haben nur 174 Mio. von insgesamt 260 Mio. städtischen Erwerbstätigen eine Altersversicherung, das sind nur 15% der gesamten Bevölkerung. Damit wird die von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) festgelegte Untergrenze von 20% bei weitem nicht erreicht. Bei der Überalterung der Bevölkerung sieht sich China mit den Problem konfrontiert, dass "man alt wird, bevor man zu Reichtum gelangt".
9-4 Frage: Die Kluft zwischen Reichen und Armen wächst seit einigen Jahren ständig. Nun gibt es in der Gesellschaft Hilfsbedürftige. Hat China ein grundlegendes Sozialhilfesystem etabliert? Wer erhält Sozialhilfe? Welche Aspekte sind da zu berücksichtigen?
Antwort: Mit der Vertiefung der Reform und Öffnung wächst die Differenz zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Schichten ständig. Der Gini-Koeffizient, der die ungleiche Einkommensverteilung in der Bevölkerung widerspiegelt, hat den international anerkannten Grenzwert überschritten. Wir haben tatsächlich arme Bürger und sozial schwache Gruppen. Um die Rechte und Interessen dieser Menschen zu schützen, begann China in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, die Sozialhilfearbeiten zu reformieren. Dabei wurden die Regierungen aller Ebenen und alle sozialen Kräfte zum Aufbau der Sozialfürsorge mobilisiert, um die Lebensgrundlage Bedürftiger zu sichern. Die Basis eines Sozialfürsorgesystems ist inzwischen etabliert.
9-5 Frage: Auf der internationalen Konferenz zur Armutsbekämpfung, die 2004 stattfand, hat die chinesische Regierung erklärt, bis 2010 die Armen im Lande mit ausreichend Nahrung und Kleidung versorgen zu wollen. Was wird getan, um dieses Ziel zu erreichen?
Antwort: In China gibt es mehr Arme als in der übrigen Welt. In den vergangenen 20 Jahren wurde vieles getan, um die Armut zu überwinden. Die Zahl der Armen sank in dieser Zeit von 250 Mio. auf 23,65 Mio. im Jahre 2005. Das kann man durchaus als ein Wunder in der Geschichte des Kampfes gegen die Armut bezeichnen. Die Armen, die China jetzt noch hat, leben hauptsächlich in Gebieten mit sehr harten Produktions- und Lebensbedingungen. Deshalb ist es weiterhin schwierig, sie mit ausreichend Nahrung und Kleidung zu versorgen.
9-6 Frage: In den letzten Jahren kam es in einigen Branchen häufig zu Unfällen wegen mangelnder Sicherheit bei Nahrungsmitteln. Wie konnte es dazu kommen? Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Gesundheit und das Leben der Volksmassen zu schützen?
Antwort: Seit der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik 1978 hat China seine Nahrungsmittelproduktion enorm gesteigert. Das betrifft Quantität wie Qualität, das Angebot an Nahrungsmitteln ist reichhaltiger geworden und der gute, oft zu gute Ernährungszustand unserer Bürger ist weltweit bekannt. Aber als bevölkerungsreichstes Entwicklungsland stehen wir bei Fragen der Sicherheit der Nahrungsmittel vor vielen, oft unübersehbaren Problemen. Beispielsweise stellen wir immer wieder fest, dass Schund, Artikel mit gefälschten Warenzeichen, schädigende oder gar giftige Substanzen enthaltende Produkte hergestellt und vertrieben werden. So passieren oft Unfälle, häufig gibt es auch irreführende Werbung. Die Konsumenten werden mitunter verletzt und sind sehr unzufrieden.
9-7 Frage: Seit je betrachten die Chinesen die Philanthropie als eine traditionelle und hohe Tugend. Dennoch gibt es heute nur wenige Betriebe und Individuen, die sich an Wohltätigkeitsveranstaltungen beteiligen, Geld spenden oder etwas für die Gesellschaft tun. Wie ist das zu erklären? Auf welche Weise wird China die Philanthropie fördern?
Antwort: Vor kurzem führte eine Wohltätigkeitsorganisation eine Umfrage durch. Danach wurde festgestellt, dass gegenwärtig zwar über 10 Mio. Betriebe in den Behörden für Industrie und Handel registriert sind, aber kaum mehr als 100.000 Betriebe etwas spenden. Also haben 99% der Betriebe sich an keiner Spendenaktion beteiligt.
9-8 Frage: Seit Einführung der Reform- und Öffnungspolitik 1979 werden die Rechte und Interessen der chinesischen Frauen besser geschützt. Dennoch bestehen einige gravierende gesellschaftliche Probleme weiter, so z.B. Diskriminierungen bei der Beschäftigung, Gewalt in Familien oder sexuelle Belästigungen. Was wird China zum weitergehenden Schutz der Rechte und Interessen der Frauen tun?
Antwort: Die Förderung der Gleichberechtigung von Mann und Frau zählt zur politischen Grundlage unseres Tuns. Seit Gründung des Neuen China 1949, insbesondere seit dem Erlass und der Durchführung des Gesetzes der Volksrepublik China über den Schutz der Rechte und Interessen der Frauen von 1992 ist China bemüht, mit wirtschaftlichen, gesetzlichen und administrativen Maßnahmen sowie durch die Medien die Gleichberechtigung der Frauen in Politik, Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft und Familie durchzusetzen. Die allseitige Entwicklung von Frauen zu fördern ist eines unser wichtigsten Anliegen.
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