Chinas Teilnahme macht den G8-Gipfel dynamischer

Der G8-Gipfel findet heute in der kleinen norddeutschen Küstenstadt Heiligendamm statt. Die daran teilnehmenden Spitzenpolitiker werden über eine Reihe von internationalen Problemen, wie zum Beispiel den Klimawandel, die Energiesicherheit, die Investitionsliberalisierung, den Schutz des geistigen Eigentums und die Entwicklung Afrikas, diskutieren und mit Spitzenpolitikern der großen Entwicklungsländer, einschließlich China, Dialog führen.

Der Vizeleiter des Forschungsinstitutes für internationale Angelegenheiten der Shanghaier Fudan-Universität, Ren Xiao, sagte, die Teilnahme der Entwicklungsländer, einschließlich Chinas, an dem Dialogmechanismus werde die Situation in einigem Umfang ändern, so dass der G8-Gipfel zu einer reinen Formalität wird. Durch Chinas Entwicklung haben immer mehr Gesprächsthemen mit China zu tun.

Viele Gesprächsthemen betreffen China

Immer mehr Länder legen großen Wert auf Chinas Teilnahme an dem G8-Gipfel und hoffen, dass China dabei eine aktive Rolle spielen wird.

Die G8 wird nie auf die Chance verzichten, China in wichtigen Angelegenheiten zu beeinflussen. Zum Beispiel wird China, das hinsichtlich der Treibhausgasemission zweitgrößte Land der Welt, beim Problem des Klimawandels der Welt mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dazu sagen manche Analytiker, dass China unmöglich intensiv an der Diskussion über Klimawandel teilnehmen könne, weil die westlichen Länder zurzeit noch keine Vereinbarung darüber treffen könnten.

"Die Frage des Klimawandels ist eins der hervorragenden Gesprächsthemen, über die die G8 mit den Spitzenpolitikern der Entwicklungsländer diskutieren werden. Staatspräsident Hu Jintao wird diese Gelegenheit nutzen, um Chinas Standpunkt zum Klimawandel weiter zu erklären", sagte Ren.

China wird eigenen Standpunkt aktiv erklären

"Obwohl die G8 möglicherweise China einige sensible Fragen stellen werden, ist es für China eine gute Chance, seinen eigenen Standpunkt zu erklären. China wird auf der Bühne der G8 mit immer mehr Selbstvertrauen auftreten", führte Ren aus.

Über die Frage des Klimawandels der Welt hat China am 4. Juni das staatliche Konzept zur Begegnung des Klimawandels veröffentlicht. Dies spiegelt Chinas gewissenhafte Einstellung gegenüber dieser Frage wider. Aber in der von der US-Regierung ausgearbeiteten "langfristigen Strategie" zur Bekämpfung des Klimawandels wird die Reduzierung der Treibhausgasemission mit keinem einzigen Wort erwähnt. Dies wird von der internationalen Gemeinschaft als "Verschleppungstaktik" kritisiert.

China wird auch den eigenen Standpunkt zum Thema "Hilfeleistung für Afrika" ausführen. Hu Jintao wird am 8. Juni Chinas Meinungen über die gegenwärtige internationale und politische Situation vorstellen und Chinas Haltung hinsichtlich wichtiger Angelegenheiten im Bereich der internationalen Entwicklung erörtern. Doktor Chen Xulong vom chinesischen Forschungsinstitut für internationale Fragen sagte: "Ein Schwerpunkt dieses G8-Gipfels wird sein, wie China die Beziehungen zwischen südlichen und nördlichen Ländern koordiniert und eine Rolle als Brücke spielt."

China wird möglicherweise nicht den G8 beitreten

Ren sagte: "Bis in die 1990er Jahre hat die Entwicklung der G8 eine ideologische Tendenz von Formalität gezeigt." Chinas Teilnahme mache den G8-Gipfel in gewisser Weise dynamischer, meinte er.

Über die Frage, ob China den G8 beitreten werde, sagte Ren: "Die G8 haben China nie offiziell eingeladen, daran teilzunehmen. China wird sich auch nie aus eigener Initiative dafür bewerben. Außerdem ist China noch ein Entwicklungsland. Die Teilnahme an der G8 entspricht nicht dieser Position und würde den Beziehungen zu anderen Entwicklungsländern schaden."

Eine angemessene Teilnahme, bei der man eine konstruktive Rolle spielen kann, sei Chinas beste Position auf dem G8-Gipfel.

(China.org.cn, Shanghai Morning Post, 6. Juni 2007)