Antikes Fresko stellt Beerdigung Dschingis Khans dar

Ein in den Arjai-Grotten im nordchinesischen Autonomen Gebiet Innere Mongolei entdecktes Fresko einer mongolischen Begräbniszeremonie zeige Dschingis Khan (1167-1227), sagen Experten.

Das reich verzierte Fresko in der Grotte Nummer 28 der Arjai-Grotten ist 50 Zentimeter lang und 35 Zentimeter breit. Es stellt eine aufwendige mongolische Beerdigung eines von vier weißen Kranichen mit ihren Schnäbeln über ein Grab gehaltenen Mannes dar, sagt Pan Zhaodong, ein Forscher der Akademie der Sozialwissenschaften im Autonomen Gebiet Innere Mongolei.

Ein gut gekleideter Zuschauer nahe dem verzierten Sarg könnte der Prinz sein, der gemeinsam mit Dschingis Khan vor 780 Jahren das Reich der Westlichen Xia (1038-1227) vernichtete. Zwei andere Zuschauer seien Mönche, sagt Zhao.

Ein kniender Mönch scheine zu beten, um die Seele des Verstorbenen aus dem Fegefeuer zu befreien, erklärt Zhao. Die im linken Teil des Freskos abgebildete, sich in einem Palast befindende weinende Frau, sei seine Ehefrau.

Nicht alle Experten teilen die Ansichten Zhaos. Das Fresko stelle zwar sehr akkurat die Begräbnisrituale adeliger Mongolen dar, der Verstorbene müsse aber nicht unbedingt Dschingis Khan sein, sagt Batujirghal, Direktor des Otog-Zentrums für Denkmalschutz. Das Bild sei dennoch eine wertvolle Darstellung, die die Einstellung, Kleidung und Rituale der Mongolen im Kontext des Todes darstelle. Auch seien in dem Fresko mongolische Zelte und Paläste zu sehen, fügt Batujirghal hinzu.

Dschingis Khan einigte die Stämme der Mongolen und eroberte den größten Teil Eurasiens. Er trug den Titel "Dschingis Khan", was "universaler Herrscher" bedeutet. Sein Enkel Kublai Khan gründete die Yuan-Dynastie (1271-1368).

(China.org.cn, Xinhua, 28. Dezember 2006)