Pipeline soll bei Dürrebekämpfung helfen

Eine 600 Kilometer lange Pipeline, Meerwasser und eine Entsalzungsanlage sollen bei der Bekämpfung der Wasserknappheit in der in dem Autonomen Gebiet Innere Mongolei helfen.

Das Banner Xilin Gol in dem Autonomen Gebiet hat vorgeschlagen, über eine Pipeline Meerwasser von Huludao in der nordostchinesischen Provinz Liaoning nach Xilinhot zu transportieren. Dort soll das Wasser bei der Wüstenbekämpfung helfen und den boomenden Kohlebergbau unterstützen.

Der stellvertretende Vorsitzende des Ständigen Ausschusses des 10. Volkskongresses der Inneren Mongolei, You Ren, bestätigte den Plan Anfang der Woche.

"Die gesamte nördliche Region des Landes leidet unter einer ernsthaften Wasserknappheit", sagte You.

Nach dem Plan soll die 600 Kilometer lange Pipeline aus gehärtetem Glas bestehen und von Xicheng bei Huludao unter anderem über die Stadt Chaoyang in der Provinz Liaoning nach Xilinhot geleitet werden.

Am Ende der Pipeline in der Inneren Mongolei soll eine Meerwasserentsalzungsanlage mit einer Kapazität von 1 Million Tonnen pro Tag entstehen.

Die Stürme die jedes Jahr im Frühling und im Herbst über das Banner ziehen, tragen viel Sand und Staub in Städte wie Beijing und Tianjin. Xilin Gol gilt als die Hautquelle der Sandstürme die Beijing belasten.

Die Agrarindustrie der Region, in der auf rund 60 Prozent des Bodens kein Gras mehr wächst, ist ebenfalls von Wüstenbildung bedroht.

Nach zwei Jahren der Planung, begannen Experten und Beamte im vergangenen Oktober in Beijing für den Plan Lobbyarbeit zu betreiben.

Im Januar wurde die Durchführbarkeit des Plans von Experten der chinesischen Gesellschaft für Ozeanographie überprüft. Die Experten kamen zu dem Schluss, dass der Plan den Richtlinien des Landes für nachhaltige Entwicklung gerecht wird.

Das Banner Xilin Gol benötigt außerdem einen Teil des Wassers für seine Braunkohleindustrie, die ebenfalls unter Wasserknappheit leidet.

Legt man das Süd-Nord-Pipelineprojekt, mit dem Wasser aus der Jangtse-Region nach Nordchina transportiert werden soll, als Erfolgsindikator zu Grunde, dann wird es vermutlich noch einen beträchtliche Weile dauern bis der Plan umgesetzt wird, wenn es überhaupt jemals zu seiner Realisierung kommt.

Das Süd-Nord-Pipelineprojekt wurde bereits 1952 von dem früheren chinesischen Führer Mao Zedong erdacht. Nach Diskussionen die sich über ein halbes Jahrhundert hinzogen, stimmte der chinesische Staatsrat dem ambitionierten Projekt im Dezember 2002 zu. Nach dem Plan sollen jährlich 44,8 Milliarden Kubikmeter Wasser von dem Jangtse, dem längsten Fluss des Landes, über eine östliche, eine mittlere und eine westliche Route nach Nordchina umgeleitet werden und dort ab 2050 beim Kampf gegen die Wasserknappheit helfen.

(China.org.cn, China Daily, 8. März 2007)