Sitten und Gebräuche

Die verschiedenen Nationalitäten pflegen seit jeher ihre eigenen Sitten und Gebräuche von den Eßgewohnheiten bis hin zu den traditionellen Festen. Die Hauptnahrungsmittel der Mongolen in den Weidegebieten sind Ring- und Hammelfleisch sowie Milchprodukte. Sie tragen langärmlige, unten weite Gewänder, gefütterte ärmellose Jacken und kniehohe weiche Lederstiefel. Blaue, schwarze und braune Mützen sind bei den Männern beliebt. Während die Frauen gerne rote und blaue Kopftücher tragen. Achat, Korallen und Jade haben die Grauen gerne als Schmuck. Ihre Gewänder sind meist rot, gelb und dunkelblau. Um die Hüften werden rote oder grüne Seidenschärpen geschlungen, an denen Dolche mit schönen Dekorationen baumeln. Die meisten Hirten wohnen in Jurten.

Die Mongolen sind sehr gastfreundlich, zuvorkommend und offen. Dem Gast wird gewöhnlich ein Schal aus weißer Seide, genannt Hada, als Begrüßungsgeschenk überreicht und Schnaps angeboten. Auf der weiten Steppe gibt es keine Gästehäuser. Doch unbekannte Reisende, die an einer Jurte vorbeikommen, werden stets freundlich aufgenommen und mit Milchtee, gekochtem Hammelfleisch und einem aus Stutenmilch destilliertem alkoholischen Getränk bewirtet. Die ganze Familie sitzt dann um die Gäste herum, unterhält sich mit ihnen und behandelt sie wie ihre eigenen Angehörigen. Wenn sich die Gäste verabschieden, begleiten die Gastgeber sie noch ein weites Stück.

Im Juli und August jeden Jahres feiern die Mongolen das große Nadam-Fest, bei dem Pferderennen und Ringkämpfe, Bogenschießen und Schachspiel sowie Gesang und Tanz auf dem Programm stehen. Zu dem Fest kommen alle feierlich gekleidet, in Fahrzeugen oder zu Pferde, von nah und fern. Überall wehen dann bunte Fahnen, es wimmelt von Menschen, Pferden, Rindern und Schafen, und überall wird gelacht und gesungen.