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2006       2005

Glaubensfreiheit

Die Politik der Glaubensfreiheit ist eine grundlegende Politik Chinas. Die Verfassung der Volksrepublik China sieht vor: „Die Bürger der Volksrepublik China genießen die Glaubensfreiheit. Kein Staatsorgan, keine gesellschaftliche Organisation und keine Einzelperson darf Bürger dazu zwingen, sich zu einer Religion zu bekennen oder nicht zu bekennen, noch dürfen sie jene Bürger benachteiligen, die sich zu einer Religion bekennen oder nicht bekennen" und "Der Staat schützt normale religiöse Tätigkeiten".

Die sogenannte Religionszugehörigkeit aller Einwohner im alten Tibet ist in Wirklichkeit ein durch die Theokratie verursachtes abnormales soziales Phänomen und ein Abbild der Verletzung der Menschenrechte in der Periode der Herrschaft durch die feudale Leibeigenschaft. In jener Zeit hatte man überhaupt kein Recht auf die Glaubensfreiheit, weil man keine persönliche Freiheit hatte.

Im Zuge der demokratischen Reform in Tibet wurden nicht nur die Leibeigenschaft, sondern auch die feudalen Privilegien der Klöster und der Mönche der Oberschicht sowie das Unterdrückungssystem abgeschafft und das Recht der Mönche und Laien auf die Glaubensfreiheit geschützt. Für den Lebensunterhalt der Mönche und Nonnen, die nach der demokratischen Reform in den Klöstern blieben, wurde gut gesorgt, und die Religionsaktivitäten der Mönche und der gläubigen Laien wurden geschützt. Nach der demokratischen Reform haben die Volksmassen in Tibet die persönliche Freiheit und die Glaubensfreiheit erlangt. Die Laien hatten die Freiheit, Lamas zu werden, und die Lamas hatten die Freiheit, ins weltliche Leben zurückzukehren. Die Mönche jedes Klosters wählten ein Komitee oder eine Gruppe für die demokratische Verwaltung, um selbstständig ihre eigenen religiösen Angelegenheiten zu regeln und buddhistische Aktivitäten durchzuführen. Statistiken zufolge gibt es jetzt in Tibet über 46 000

Mönche und Nonnen, die etwa 2 Prozent der Gesamtzahl der Bevölkerung des Autonomen Gebiets ausmachen. Sie studieren  buddhistische Schriften, debattieren über Sutras, hören Vorlesungen hochgebildeter Mönche an, führen Abhiseka- und Upasampadeti-Rituale durch, rezitieren Sutras für Gläubige, sühnen die Sünden der Toten und bestreichen die Köpfe von Gläubigen, um ihnen Glück zu wünschen. Darüber hinaus ist eine Anzahl von Tempeln und Klöstern nach dem Wunsch der patriotischen Religionspersönlichkeiten der Oberschicht und den Bedürfnissen der religiösen Aktivitäten der Gläubigen als Schwerpunktobjekt dem Denkmalschutz durch den Staat oder das Autonome Gebiet Tibet unterstellt worden.

Heute können die tibetischen Gläubigen in ihrer Wohnung eine kleine Gebetshalle für Buddhaverehrung oder Nischen mit Buddhastatuen einrichten. Sie haben die Freiheit, Tempel und Klöster, heilige Berge und heilige Seen anzubeten, Gebetsräder zu drehen, Buddhastatuen Opfer zu bringen und Sutras zu rezitieren. In Tibet sind überall von Anhängern des Tibetischen Buddhismus aufgehängte Sutrawimpel und Mani-Steinhaufen mit der eingravierten "Sechs-Schriftzeichen-Ermahnung" zu finden, man kann auch überall Gläubige, die lange Kotaus machen, sehen. Schätzungsweise machen jedes Jahr über eine Million Anhänger eine Pilgerfahrt nach dem Jokhang-Tempel in Lhasa, um Buddha Weihrauchstäbchen zu opfern. Auch die religiös gefärbten Sitten und Gebräuche der Tibeter in Hochzeits- und Trauerfeiern werden voll respektiert. Alle religiösen Feste und Zeremonien wie das Große Gebetsfest in Lhasa, die Umkreisung des heiligen Berges Zari im Jahr des Pferdes und die Umkreisung des heiligen Sees Nam Co im Jahr des Schafs, werden jährlich veranstaltet.

Das Reinkarnationssystem der Lebenden Buddhas, ein eigenartiges System des Tibetischen Buddhismus, ist auch als ein Inhaltspunkt der Politik der Religionsfreiheit wiederhergestellt worden. Im Jahr 1992 genehmigte die Zentrale Volksregierung den Nachfolger des 17. Lebenden Buddhas Karmapa. Im Jahr 1995 wurde das Seelenkind der Reinkarnation des 10. Panchen Erdeni nach den tibetischen buddhistischen Ritualen und den historischen Gepflogenheiten durch die Losziehung aus der goldenen Urne bestätigt und von der Zentralregierung genehmigt. Heute ist eine Anzahl bestätigter und genehmigter Lebender Buddhas in verschiedenen religiösen Aktivitätsstätten Tibets aktiv.


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